Voraussetzung für die Entwicklung von stabilen Gesellschaften ist die Existenz funktionierender Mechanismen der Triebkontrolle. Individuen müssen Über-Ich-Strukturen aufbauen, um im Interesse von sozialen Systemen auf die Erfüllung individueller Bedürfnisse verzichten zu können, ohne dabei auf eine permanente Außenkontrolle angewiesen zu sein. Mit ihren Sanktionsmöglichkeiten zwingt eine Gesellschaft Individuen zu Verdrängungsleistungen. Insbesondere hierarchische Familien- und Gruppenstrukturen scheinen den »einfachen« Abwehrmechanismus Verdrängung zu induzieren: Wer auf soziale Beziehungen in einer auf Recht und Ordnung basierenden Gruppe angewiesen ist, muss Impulse unterdrücken, die

(80 von 567 Wörtern)
Möchten Sie Zugriff auf den vollständigen Artikelinhalt?

Quellenangabe
Brockhaus, Die gesellschaftliche Dimension der Verdrängung. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/verdrängung-psychologie/die-gesellschaftliche-dimension-der-verdrängung