Verdrängung, Psychologie: ein psychischer Mechanismus, der darauf zielt, unangenehme Vorstellungen aus dem Bereich bewusster Empfindung

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Psychoanalytische Ansätze

Voraussetzung für den Begriff der Verdrängung ist der des Unbewussten. Damit wird auf eine Zweiteilung psychischer Inhalte und Prozesse verwiesen, nämlich in solche, über die der jeweilige »Besitzer« Auskunft geben kann, und andere, auf die er keinen Zugriff hat. Elemente des Unbewussten, die bewusstseinsfähig sind, werden von Freud als Vorbewusstes bezeichnet. Hierbei handelt es sich um schwache und deshalb latente Gedanken, die nicht bewusst sind, weil sie zu wenig »Energie« haben. Andere Gedanken

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Die gesellschaftliche Dimension der Verdrängung

Voraussetzung für die Entwicklung von stabilen Gesellschaften ist die Existenz funktionierender Mechanismen der Triebkontrolle. Individuen müssen Über-Ich-Strukturen aufbauen, um im Interesse von sozialen Systemen auf die Erfüllung individueller Bedürfnisse verzichten zu können, ohne dabei auf eine permanente Außenkontrolle angewiesen zu sein. Mit ihren Sanktionsmöglichkeiten zwingt eine Gesellschaft Individuen zu Verdrängungsleistungen. Insbesondere hierarchische Familien- und Gruppenstrukturen scheinen den »einfachen« Abwehrmechanismus Verdrängung zu induzieren: Wer auf soziale Beziehungen in einer auf Recht und Ordnung basierenden Gruppe angewiesen ist, muss Impulse unterdrücken, die

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Literatur

N. Haan: Coping and defending. Processes of self-environment organization (New York Neuausgabe 1982);
A. Mitscherlich: Massenpsychologie ohne Ressentiment
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Quellenangabe
Brockhaus, Verdrängung (Psychologie). http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/verdrängung-psychologie