Vernunft [althochdeutsch vernumft, zu firneman »vernehmen«, »wahrnehmen«, ursprünglich »erfassen«, »begreifen«], in der deutschen Philosophie seit I. Kant generell Bezeichnung für die Fähigkeit des Menschen, die Welt als ein System von Einheit zu erkennen (theoretische Vernunft), wobei Vernunft als oberstes Erkenntnisvermögen den Verstand reguliert. Die praktische Vernunft bestimmt durch Begriffe das Wollen und Handeln. Wortgeschichtlich greift die nachkantische Unterscheidung von Vernunft und Verstand auf die Unterscheidung von »nus« beziehungsweise »intellectus« und »dianoia« beziehungsweise »ratio« in der griechischen und mittelalterlichen Philosophie zurück, wobei

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Literatur

J. Mittelstrass: Neuzeit u. Aufklärung (1970);
Handbuch philosophischer Grundbegriffe, hg. v. H. Krings u. a., Bd. 3:
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Quellenangabe
Brockhaus, Vernunft. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/vernunft