Wirtschafts|ethik, Bezeichnung sowohl für das in der Wirtschaft wirksame und gesollte Berufsethos und die persönliche Moralität der Wirtschaftsakteure als auch die wissenschaftliche Untersuchung dieser Ethik der Wirtschaft; ein interdisziplinäres Teilgebiet der Wirtschaftswissenschaft und der angewandten Ethik. Für die Disziplin Wirtschaftsethik wird zur Unterscheidung auch der Begriff der ethischen Ökonomie (P. Koslowski) verwendet. Das materiale Objekt der Wirtschaftsethik,

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Ethische Ökonomie als Kulturtheorie und Ethik der Wirtschaft

Die ethische Ökonomie untersucht den positiv-kulturwissenschaftlichen und den normativ-moraltheoretischen Bestandteil des Ethos und der Ethik einer Wirtschaft. Die Wirtschaftskultur umfasst die Wechselbeziehung zwischen den kulturellen Lebensordnungen und Daseinsdeutungen einer Gesellschaft einerseits und ihrer Wirtschaftsordnung, ihrem Wirtschaftsstil und ihren wirtschaftlichen Praxisformen andererseits. Die Wirtschaftskultur wird durch Sitten, Gebräuche, Religion und kulturelle Tradition bestimmt. Der positive Teil der ethische Ökonomie ist Kulturwissenschaft und Kulturphilosophie. Er schließt die Hermeneutik als Methode

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Ethische und ökonomische Koordination

Ökonomie und Ethik werden beide aus ihren eigenen Logiken heraus vor die Frage gestellt, wie sich ihre Koordinationsziele und Koordinationsformen zueinander verhalten. Die Notwendigkeit der Integration ökonomischer und ethischer Fragestellungen ergibt sich aus der Natur der Sache, aus dem ihnen gemeinsamen Interesse an Rationalität und optimaler gesellschaftlicher Koordination. Ethik ist ein Mittel, die Koordiniertheit der Gesellschaft und Wirtschaft durch

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Die Wirtschaftsethik als Teil der Wirtschaftsphilosophie

Auch für die philosophische Grundlegung der allgemeinen Ethik ist die Synthese von ethischer und ökonomischer Theorie von Bedeutung, weil sie ökonomische Effizienz- und Rationalitätskriterien in die Ethik einführt. So weist die ethische

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Anwendung der ethischen Ökonomie auf wirtschaftsethische Einzelfragen

Aus der formalen Ethik der »Vorkoordination von Präferenzen nach dem Verallgemeinerungsprinzip« ergibt sich als zentrale Regel des Wirtschaftsethos die Vertragsethik und der Grundsatz, dass Verträge einzuhalten sind, weil Verträge ein Versprechen auf ihre Erfüllung beinhalten (»Pacta sunt servanda«). Der Grundsatz, dass Versprechen nicht zu halten sind, ist nicht verallgemeinerbar, wenn zugleich Wertschöpfung stattfinden soll. Verträge bewirken Erwartungssicherheit. Wirtschaftsakteure müssen sich auf Zusagen verlassen können, um ihre eigenen Planungen vornehmen zu können. Die Vertragsethik impliziert jedoch nicht nur das formale Einhalten

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Quellenangabe
Brockhaus, Wirtschaftsethik. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/wirtschaftsethik