Zufall, 1) das, was ohne erkennbaren Grund und ohne Absicht geschieht, das Mögliche, das eintreten kann, aber nicht eintreten muss (z. B. Zusammentreffen von unabhängigen Ereignisketten; Koinzidenzen, Synchronizitäten); 2) das, was einer Sache nicht wesentlich zukommt, das Akzidentelle (im Unterschied zum Wesen); 3) das, was so oder auch anders sein könnte, das Kontingente (im Unterschied zum absolut Notwendigen).

Der eigenen Unfähigkeit, die Ursachen allen Seins und Geschehens zu ergründen, und der Empfindung von Willkürlichkeit und Zufälligkeit der Dinge wurde

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Mathematisierung des Zufalls

Die intuitive Vorstellung, die der Mensch von den Begriffen Zufall, Zufallsversuch und Ausgang eines Zufallsversuchs hat, lässt sich durch folgendes Modell konkretisieren: Ein Mechanismus sei – zumindest gedanklich – in der Lage, beliebig oft unter gleichen Bedingungen betätigt zu werden, wobei sich endlich viele verschiedene Ausgänge ergeben können. Beispiele hierfür sind das Werfen einer Münze mit den Ausgängen »Wappen« und »Zahl«, das Würfeln mit den Ausgängen 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder das Ausspielen von sechs Lottozahlen mit etwa 14 Mio. möglichen

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Zufall in den Naturwissenschaften

Das klassische naturwissenschaftliche Kausalitätsprinzip – »Gleiche Ursachen haben gleiche Wirkungen« – steht dem Glauben an den Zufall entgegen. Dieses Prinzip leugnet die Existenz des Zufalls in der realen Welt, das Zufällige kann also nicht in den Dingen geschehen, sondern nur in unserem Bewusstsein. Nur weil die Ursachen und ihr Zusammenspiel nicht analysiert werden können, erfindet man die Modellvorstellung des Zufalls. Beim Werfen einer Münze ist demnach der Ausfall völlig vorherbestimmt, wenn die Münze

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Der Zufall als schöpferisches Potenzial

In der bildenden Kunst hat der Zufall als Mittel zum Zweck eine lange Tradition. Schon Leonardo da Vinci regte zum Studium der »zufällig« entstandenen Naturphänomene an, um die künstlerische Einbildungskraft zu

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Zufall aus philosophischer Sicht

Die philosophische Diskussion des Zufallsbegriffs knüpfte im 20. Jahrhundert an seine Erörterung in der Antike an: daran, dass der Zufall mit einer subjektiven Erwartungshaltung und einem objektivierbaren Wissensbegriff zu tun hat. Als klassisches Beispiel gelten die beiden Sklaven, die sich »zufällig« am Brunnen treffen – ohne zu wissen, dass ihre Herren sie absichtlich zur gleichen Zeit dorthin geschickt haben. Zufall erscheint somit als eine unerwartete und daher begründungsbedürftige Abweichung von einem »Normalzustand«, wobei

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Quellenangabe
Brockhaus, Zufall. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/zufall