Afghanische Geschichte, bis zum 16. Jahrhundert durch den Einfall zentralasiatischer Völker

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Vorgeschichte

Die Vorgeschichte Afghanistans ist wenig erforscht, die Chronologie der Kulturstufen nicht gesichert. Erste Höhlenfunde, die auf mittelsteinzeitliche Jäger und

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Afghanistan im Altertum

Im 6. Jahrhundert v. Chr. wurde die Region des heutigen Afghanistan vom Perserkönig Kyros II. erobert. Bis 331 v. Chr. war es Bestandteil des Achaimenidenreiches

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Ausbreitung des Islam

Seit dem 7. Jahrhundert wurde mit den arabischen Eroberungszügen der Islam westlich und nördlich des Hindukusch verbreitet. Auf die Dynastie der Tahiriden (821–873) in Meschhed, die noch Bagdad verpflichtet war, folgten die Saffariden (867–901 im heutigen Ostiran,

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Reichsgründungen der Paschtunen (16.–19. Jahrhundert)

Seit dem 16. Jahrhundert begehrten die paschtunischen Stämme, die südlich des Hindukusch lebten, gegen die umliegenden Imperien auf. 1672 erlitten die Moguln eine schwere Niederlage gegen sie und konnten nur mit Mühe die Nordwestgrenze ihres

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Die Zeit der angloafghanischen Kriege

Die Kolonialmächte Russland und Großbritannien (Britisch-Indien) verschoben seit Beginn des 19. Jahrhunderts kontinuierlich ihre Grenzen in Richtung Afghanistan. Da die Briten eine Annäherung des Landes an Russland befürchteten, zogen sie zweimal gegen Afghanistan in den Krieg (1. und 2. angloafghanischer Krieg, 1838–42; 1878–80) und besetzten große Teile des Landes. Im Januar 1842 erlebten

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Die afghanische Monarchie von Habib Ullah bis Sahir Schah (1901–73)

Habib Ullah (1901–19) verfolgte einen moderateren Kurs, setzte aber kaum eigene Akzente; im Ersten Weltkrieg blieb Afghanistan neutral. Im 3. angloafghanischen Krieg (1919) erreichte Emir Aman Ullah (1919–29; seit 1926 König) im Vertrag von Rawalpindi (8.8.1919) die staatliche Unabhängigkeit seines Landes.

1921 schloss Afghanistan einen Freundschaftsvertrag mit Sowjetrussland und stellte diplomatische Beziehungen zu Großbritannien her. Beeinflusst von den Ideen des türkischen Reformpolitikers Atatürk und dessen Anhängern in Afghanistan, den »Jungafghanen« um Mahmud Beg Tarzi (* 1865, † 1933), versuchte Aman

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Vom Sturz Sahir Schahs bis zur Machtergreifung der Kommunisten

Der Sturz Sahir Schahs durch einen Militärputsch seines Vetters M. Daud Khan am 17.7.1973 leitete eine neue Phase ein. Daud Khan rief die Republik aus und ernannte sich selbst zum Staatsoberhaupt

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Sowjetische Invasion

Unter Berufung auf den am 5.12.1978 mit Afghanistan unterzeichneten Freundschaftsvertrag marschierten auf Befehl L. I. Breschnews Ende Dezember 1979 sowjetische Truppen in Afghanistan ein, um den Einfluss der UdSSR in Afghanistan zu sichern und Amin auszuschalten; dieser wurde am 27.12.1979 gestürzt und ermordet. Karmal, der 1978 als Botschafter nach Prag abgeschoben worden war, wurde 1980 neuer Staats- und Regierungschef sowie Parteivorsitzender. Er verfolgte einen gemäßigteren, strikt prosowjetischen Kurs. Im März 1980 wurde ein

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Bürgerkrieg der Mudjahedin

Im Februar 1989 verhängte Najibullah den Ausnahmezustand über das Land (bis Mai 1990) und konstituierte einen Militärrat. Am 23.2.1989 bildeten die sieben sunnitischen Mudjahedin-Gruppierungen im pakistanischen Rawalpindi eine Gegenregierung mit Sibghatullah Mojaddedi (* 1922 oder 1925) als Präsidenten. Am 6.3.1990 scheiterte ein Putschversuch des Verteidigungsministers Shahnawaz Tanai gegen Najibullah.

Durch eine Verfassungsänderung im Mai 1990 sagte sich Afghanistan endgültig vom sozialistischen Entwicklungsweg los (Verankerung islamischer Grundsätze). Die 1987 in die Hizb-i Watan (Vaterlandspartei)

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Afghanistan unter den Taliban

1994 griffen die vor allem von Pakistan und Saudi-Arabien unterstützten radikalislamischen paschtunischen Taliban (»Religionsstudenten«) als neue militärisch-politische Kraft in den afghanischen Bürgerkrieg ein. Auch dem strategischen Interesse verschiedener Erdölfirmen (z. B. die amerikanische Union Oil Company of California [Unocal], die argentinische Bridas Corporation), die um den Bau einer Erdgaspipeline von Turkmenistan nach Pakistan konkurrierten, kam die Ausbreitung der Taliban entgegen.

Die Taliban, die sich vor allem aus Koranschülern (afghanischen Flüchtlingen) im pakistanischen Grenzgebiet rekrutierten, bemächtigten sich zunächst Kandahars im Süden des

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Der 11. September und der Sturz der Taliban

Am 9.9.2001 fiel Massud, der militärische Führer der Nordallianz, einem Attentat zum Opfer. Zwei Tage später, am 11.9.2001, erfolgten in den USA die Terroranschläge auf das World Trade Center in New York und auf das Pentagon. Die Forderung der USA

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Staatlicher Neubeginn

Der Sturz der Taliban bedingte eine politische Neuordnung Afghanistans unter internationaler Vermittlung. Die vom 27.11. bis 5.12.2001 unter Leitung der UNO auf dem Petersberg bei Bonn tagende Afghanistan-Konferenz, an der sich wichtige politische und ethnische (Exil-)Gruppierungen Afghanistans beteiligten, erreichte ein Rahmenabkommen für eine Interimsordnung mit Übergangsregierung, Wahlen und einer verfassunggebenden Loya Jirga. Zum Präsidenten der provisorischen Regierung

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Krise der Demokratie

Die Präsidentschaftswahl im August 2009 war von zahlreichen Unregelmäßigkeiten begleitet. Aufgrund von Betrugsvorwürfen erklärte die Wahlbeschwerdekommission Hunderttausende von Stimmen für ungültig. Schließlich wurde für Karsai ein Stimmenanteil von 49,67 % ermittelt. Die Wahlkommission setzte für den 7.11.2009 einen Stichentscheid zwischen Karsai und dem stärksten Herausforderer, dem früheren Außenminister Abdullah Abdullah (*  1960), an. Dieser erklärte seinen Verzicht auf die Stichwahl, da er deren ordnungsgemäße Durchführung als nicht gesichert ansah. Daraufhin wurde Karsai zum Wahlsieger erklärt. Die Parlamentswahlen am 18.9.2010 wurden von Anschlägen

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Doha-Abkommen und Rückkehr der Taliban

Am 29.2.2020 kam es zu einem folgenreichen Abkommen zwischen den USA unter Präsident Trump und den Taliban, dem sogenannten

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Quellenangabe
Brockhaus, Afghanische Geschichte. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/afghanische-geschichte