Burg [ursprünglich »befestigte Höhe«], im weiteren SinnBezeichnung für befestigte und verteidigungsfähige Wohn- oder Zufluchtsstätten. In diesem Sinn v. a. verwendet für verschiedene Typen vor- und frühgeschichtlicher Anlagen in Europa (»Flieh-, Flucht- oder Volksburgen«, »Herrenburgen«) sowie für wehrhafte Großbauten im Mittelmeergebiet, v. a. im mykenischen Bereich (u. a. Mykene und Tyrins, ab 1400 v. Chr.); im engeren Sinn Bezeichnung für die

(56 von 400 Wörtern)
Möchten Sie Zugriff auf den vollständigen Artikelinhalt?

Systematik

Nach der jeweiligen Lage im Gelände unterscheidet man zwei Grundarten. Die verbreitetste Form ist die an oder auf beherrschenden Erhebungen gebaute und dem Gelände in unregelmäßiger Bauform angepasste Höhenburg, die wiederum Gipfelburg (auf der Kuppe oder Spitze eines Berges, z. B. Burg Forchtenstein, Österreich, Burg Runkelstein in Südtirol), Hangburg (an einem Berghang; viele Burgen am Mittelrhein oder der Bergstraße), Sporn- oder Gratburg (auf einem Bergsporn oder einem auslaufenden Felsgrat, z. B. Albrechtsburg Meißen) sein kann; die meisten Burgen im deutschen Sprachraum sind

(80 von 693 Wörtern)

Entwicklung und Bauweise

Ausschlaggebend für die Entstehung der Burgen im west- und mitteleuropäischen Raum war, dass vor dem Hintergrund der äußeren Bedrohung (Einfälle der Wikinger und Ungarn im 9. und 10. Jahrhundert; Burgenordnung König Heinrichs I.), der daraus resultierenden inneren Wirren und der schwindenden Zentralgewalten die Selbstständigkeit der ins Lehnssystem eingebundenen lokalen Herren stark zunahm (Burg als adliges Statussymbol).

Von der Motte zur Hauptburg: Im Rahmen des sich verfestigenden Feudalsystems (Feudalismus) entwickelten sich die Wohnsitze der Adligen zu befestigten Verwaltungs- und Machtzentren, zu »Feudalburgen«.

(80 von 1170 Wörtern)

Die »Burgenrenaissance«

In der Zeit des Klassizismus und der Romantik (spätes 18., erste Hälfte des 19. Jahrhunderts) wandte man sich den Burgen als Zeugen des

(22 von 151 Wörtern)

Ausnahmeform: Japanische Burgen

In Japan entstanden – unter europäischem Einfluss – zwischen 1576 und 1610 befestigte Burgen, die in ihrer Bauweise ganz eigene Elemente aufweisen und deren Blütezeit im

(24 von 170 Wörtern)

Quellenangabe
Brockhaus, Burg. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/burg-60