Von den Anfängen bis zum 15. Jahrhundert
Älteste Zeugnisse
Die ältesten Zeugnisse der französischen Literatur sind dynastische und völkerrechtliche Texte (»Les serments de Strasbourg«) und im weitesten Sinne missionarische Texte, durch die der Bevölkerung das Evangelium in der jeweiligen (romanischen oder germanischen) Landessprache vermittelt werden sollte;
(37 von 264 Wörtern)Höfischer Roman, Heldenepos, Fabliaux
Um die Mitte des 12. Jahrhunderts bildeten sich als neue literarische Gattungen Versroman und Verserzählung aus, in deren Mittelpunkt die höfische Kultur und Lebenswelt des Hochmittelalters und die ritterliche Liebe stehen. Zwei Stoffkreise – ein antiker und ein keltischer – standen im Mittelpunkt dieser Gattung. Die Werke der klassischen Antike wurden den Vorstellungs- und Lebensformen der Zeit anverwandelt und
(56 von 397 Wörtern)Troubadourlyrik, Mirakel- und Mysterienspiele
Im 12. und 13. Jahrhundert nahm in Frankreich die Lyrik einen wichtigen Platz ein. Zur volkstümlichen Lyrik gehörten u. a. die episch gefärbten, romanzenartigen »Chansons d'histoire« und die »Chansons de toile«, die »Rondeaux« und »Virelais« (Tanzlieder), die »Rotrouenges« (Lieder mit Kehrreim), »Pastourelles« (Liebeslieder der Hirten) und die »Reverdies« (Frühlingslieder). Durch die Höfe,
(50 von 354 Wörtern)14./15. Jahrhundert – Hinwendung zur Lebenswirklichkeit
Mit dem wirtschaftlichen und sozialen Aufstieg des städtischen Bürgertums entwickelten sich seit dem Ende des 13. Jahrhunderts von der aristokratisch-höfischen Kultur abweichende Lebensformen, die literarisch dargestellt wurden. Von der höfischen Poesie unterschied sich die Dichtung des späten Mittelalters durch die (teils satirische) Hinwendung zur Lebenswirklichkeit und eine Akzentuierung des Sinnenhaften und des derb Sinnlichen. Deutlich geprägt durch den Wandel von Lebenshaltung und Weltanschauung im späten Mittelalter ist der allegorische Rosenroman (»Roman de la Rose«), dessen (unvollendeter) erster Teil zwischen 1225 und
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