Friedensbewegung, Sammelbezeichnung für eine Vielzahl gesellschaftlicher Bewegungen (englisch »social movements«) im

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Friedensbewegung, Pazifismus und Friedensforschung

Die Friedensbewegung ist trotz vieler Überschneidungen mit dem Pazifismus von ihm deutlich zu unterscheiden. Sie schließt ihn ein, übergreift ihn aber weit sowohl konzeptuell wie hinsichtlich des Einzugsbereiches. Der tief in das

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Geschichte von den Anfängen bis zum Zweiten Weltkrieg

Getragen von christlichem Gedankengut und humanitären Ideen der Aufklärung, entwickelten die »historischen Friedenskirchen«, die Mennoniten, die Quäker und die Church of the Brethren, eine Haltung unbedingter Friedensbereitschaft und Ablehnung des Kriegsdienstes. Unter dem Eindruck der Napoleonischen Kriege gründeten Quäker zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Amerika und Großbritannien Peace societies

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Die Friedensbewegung nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach 1945 war die Friedensbewegung wegen der neuen globalen Dimension der Bedrohung der menschlichen Existenz (Bau von Kernwaffen und ihre In-Dienst-Stellung durch die Großmächte) zur Internationalität ihrer Aktionen gezwungen; die vernichtende Wirkung der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki (1945) gab der Protestbewegung gegen diese Waffensysteme moralisches Gewicht. Gegner der militärischen Nutzung der Kernenergie in Großbritannien (Wortführer u. a. B. Russell) entwickelten in den 50er-Jahren die Ostermarschbewegung, die

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Die Friedensbewegung als Keimzelle für oppositionelle Gruppen in Ost- und Ostmitteleuropa

Offiziell besaß die Friedenssicherung in der kommunistischen Staatsdoktrin einen hohen Rang. Besonders im Weltfriedensrat hatten sich die »realsozialistischen« Länder ein Forum geschaffen, friedenspolitische Initiativen im Sinne der eigenen Außen- und Sicherheitspolitik zu lenken. In diesem Sinn vereinnahmte sie ebenso Aktivitäten der Christlichen Friedenskonferenz zur Unterstützung der sowjetischen Außenpolitik. Trotz des Macht-, Informations- und Ideologiemonopols der kommunistischen Parteien verbreiteten sich aber auch im kommunistischen Machtbereich, v. a. im Gefolge der Politik der Entspannung

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Entwicklungstendenzen

Die Friedensbewegung ist eine politische Bewegung (»single issue movement«), die den Frieden als Ziel der Außenpolitik durchsetzen will. Musste sie sich bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts damit zufriedengeben, wohl auf das Wissen und das Bewusstsein einwirken, nicht aber die praktische Politik verändern zu können, so gelang es ihr seitdem, das Ziel des Friedens politikfähig werden zu lassen. Die Friedensbewegung reflektierte und verstärkte den mit der Ausbildung der Gesellschaftswelt in der Mitte des 20. Jahrhunderts einsetzenden Bewusstseinswandel (Zivilgesellschaft). Es gelang ihr,

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Quellenangabe
Brockhaus, Friedensbewegung. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/friedensbewegung