Gehorsam, beim Menschen das Befolgen von Geboten oder Verboten durch entsprechende Handlungen oder Unterlassungen. Zu unterscheiden ist zwischen freiwilligem (»bedingtem«) Gehorsam, der Autorität voraussetzt, und erzwungenem (»unbedingtem«) Gehorsam, dessen Voraussetzung Macht ist.

Aber auch der vermeintlich freiwillige Gehorsam erfolgt nach einer phylogenetisch erworbenen Verhaltensdisposition. Diese schon von Aristoteles, C. Darwin, S. Freud u. a. angesprochene, bei gesellig lebenden Tieren anzutreffende Unterordnungsbereitschaft – ethologisches Gegenstück zum Rangstreben – wurde Anfang der 1960er-Jahre experimentell von dem amerikanischen Sozialpsychologen Stanley Milgram (* 1933, † 1984) untersucht (Milgram-Experiment). Gehorsam wird

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Quellenangabe
Brockhaus, Gehorsam. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/gehorsam