Aristoteles, griechisch Aristoteles, genannt der Stagirit, griechischer Philosoph, * 384 v. Chr. in Stagira (östlich Chalkidike), † 322 v. Chr. bei Chalkis (auf Euböa).

Neben Platon der bedeutendste Gelehrte der Antike, sein umfänglich überliefertes Werk hatte maßgeblichen Einfluss auf die Geistesgeschichte des arabisch- wie lateinischsprachigen Raumes in Mittelalter und früher Neuzeit.

Sein Vater Nikomachos war Leibarzt des makedonischen Königs Amyntas III. (II?). Von 367 bis zu Platons Tod (348/347) gehörte Aristoteles zu Platons Akademie. Unter dem Druck antimakedonischer Politik

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Logik

In der »Ersten Analytik« entwickelt Aristoteles das erste formallogische System, die Syllogistik; sie stellt eine Theorie des deduktiv gültigen Schlusses (Syllogismus) dar. Allgemein definiert Aristoteles den Syllogismus als »ein Argument, in dem durch Annahme gewisser Prämissen etwas

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Wissenschafts- und Erkenntnistheorie

Wissenschaftliche Erkenntnis definiert Aristoteles als das Verstehen eines Sachverhaltes aus seiner Ursache, »dass er sich nicht anders verhalten kann« (Anal. post. I 2), d. h. notwendig ist. Der wissenschaftliche (apodiktische) Beweis schließt in der Konklusion auf einen Sachverhalt (z. B. dass am Mond das Phänomen der Finsternis vorkommt)

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Naturphilosophie

Aristoteles' »Physica« handeln von den Naturdingen, sofern sie (per definitionem) »das Prinzip der Veränderung in sich haben«, und erschließen vier Arten von Ursachen beziehungsweise Prinzipien, die uns verschiedenartige Antworten auf die Frage, warum etwas der Fall ist, geben: die Stoff- und die Formursache, die sich zueinander wie das bestimmbare und das bestimmende Prinzip beziehungsweise wie das Potenz- und das Aktualitätsprinzip (Akt) verhalten, ferner die Bewegungs- und die Zweckursache, die sich auf Anfang und Ziel jeder Bewegung beziehen. Der Stoff (hyle;

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Metaphysik

Als »Weisheit« oder »Erste Philosophie« hat es die Metaphysik mit den ersten Ursachen und Prinzipien von allem Seienden zu tun (Met. I 1, 2). Dazu gehört die allgemeine Ontologie, die »das Seiende als Seiendes« (»to on he on«) zum Gegenstand hat, d. h. alle Dinge, insofern sie sind. Alles, was

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Ethik und Politik

Aristoteles führt die »Ethica Nicomachea« (EN; ebenso die »Politica«) als »praktische Wissenschaft« ein, deren Ziel nicht Theorie (Wissen um des Wissens willen), sondern Praxis ist. Die EN untersucht den letzten Zweck (telos), an dem sich das menschliche Handeln ausrichten muss, das »menschliche«, »praktische Gute«, die »Glückseligkeit« (eudaimonia; I 1, 2). Diese besteht in der »Aktualität« (energeia: »Tätigsein«) der Seele gemäß ihrer besten und vollendetsten

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Literatur

H. Bonitz, Index Aristotelicus (Graz 21955)
I. Düring, Aristoteles. Darstellung u. Interpretation
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Quellenangabe
Brockhaus, Aristoteles. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/aristoteles