Gesellschaft [von althochdeutsch sal »Raum«, möglicherweise von lateinisch solum »Grund und Boden«].Grundbegriff der Sozialwissenschaften, der als Rahmenbestimmung vorausgesetzt wird, ohne dass er eindeutig definiert werden könnte, und

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Begriffsbestimmung

Etymologisch abgeleitet bedeutet Gesellschaft eine räumlich-zeitlich koordinierte Anwesenheit, also das Zusammenleben beziehungsweise eine auf zeitliche Dauer angelegte Interdependenz von Menschen (Lebewesen), die durch

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Begriffsgeschichte

Sowohl als historische Größe wie auch als Begriffsfeld unterliegt Gesellschaft selbst historischem Wandel. Dabei bestimmt sich das heutige Selbstverständnis vom 18. Jahrhundert an aus der Herleitung der bürgerlichen Gesellschaft des 18. Jahrhunderts aus der Tradition der »Societas civile« und der damit verbundenen Aristotelesrezeption, war aber zunächst noch deutlich in fachsprachlich engere (juristische, ethische, staatsphilosophische und anthropologische) Kontexte eingebunden.

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Anthropologische Aspekte

Gerade weil der Gesellschaftsbegriff zum einen als Ausdruck einer bestimmten Phase der Entwicklung moderner Gesellschaften – der industriegesellschaftlich und nationalstaatlich verfassten Gesellschaften des 19. Jahrhunderts – verstanden wird und zum anderen – z. B. angesichts einer zunehmenden Individualisierung, Pluralisierung und Medialisierung der sozialen Erfahrungen – die Tragfähigkeit

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Formen der Gesellschaft

Auch die Formen, nach denen Gesellschaften klassifiziert werden können, werden je nach Bezugsrahmen, wissenschaftlichem Profil und anderen Vorentscheidungen unterschiedlich bestimmt. Mit einer auch in den Wirtschaftswissenschaften gebräuchlichen Einteilung lassen sich Gesellschaften nach Phasen unterscheiden, die nach dem Stand der jeweiligen Entwicklung und Bedeutung einzelner Produktions- und

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Theorien der Gesellschaft

Theorien der Gesellschaft befinden sich in einem Spannungsfeld zwischen metaphysisch, historisch oder anthropologisch fundierten Substanzaussagen und wissenschaftstheoretisch orientierten, unter Umständen formalisierten Modellen, die Gesellschaft jeweils nur als Rahmensetzung beziehungsweise Bezugsbegriff in einem analytisch gesetzten Referenzsystem verstehen, nach dessen Vorgaben dann Tauglichkeit und Reichweite des jeweils verwendeten Begriffs bestimmt werden.

Phänomenologische, interaktionistische und ethnomethodologische Gesellschaftstheorien (A. Schütz, G. H. Mead, Harold Garfinkel) betrachten in Aufnahme

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Werke

Weiterführende Literatur:

F. Tönnies: Gemeinschaft u. Gesellschaft (1887; Nachdruck der 8. Auflage [von 1935] 2010); M. Weber: Wirtschaft u. Gesellschaft (1921; Nachdruck 2010);
D. Lerner: The passing of traditional society (41968);
D. Riesman u. a.: Die einsame
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Quellenangabe
Brockhaus, Gesellschaft. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/gesellschaft