Hinduismus der, -, im Westen gebildete Bezeichnung für die traditionellen religiösen und gesellschaftlichen Strukturen und Institutionen der Inder. Primär ist »Hinduismus« eine sozioreligiöse Bezeichnung des Lebens innerhalb der Kasten des indischen Kastensystems, das durch eine Vielzahl religiöser Traditionen geprägt ist (Hindu).

Der Hinduismus entstand aus der Verschmelzung der polytheistischen vedisch-brahmanischen Religion der arischen (indogermanischen) Einwanderer (zweite Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr.) mit den nicht arischen Religionen des Industals, des dravidischen Südindien u. a. und wurde durch die Glaubensformen von Neueinwanderern und Nachbarvölkern

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Verbreitung

Auf dem indischen Subkontinent setzte sich der Hinduismus gegenüber dem bis um die Mitte des 1. Jahrtausends n. Chr. vorherrschenden Buddhismus durch, der in der Folge bis auf kleine Minderheiten in Nordwestindien (Ladakh) und im östlichen Himalaja (Bhutan, Sikkim, Arunachal Pradesh) von diesem verdrängt wurde. Im 12. Jahrhundert zur vorherrschenden Religion Indiens geworden, wurde

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Lehre

Das religiös-soziale System des Hinduismus ist begleitet von der Anschauung, dass alle Lebewesen in dieser in ständigem Entstehen und Vergehen begriffenen Welt eine »Hierarchie« des Seins bilden, die bei den Pflanzen beginnt und bei

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Kastensystem

Die Kastenzugehörigkeit im Rahmen des indischen Kastensystems wird durch die Geburt bestimmt und stellt ein besonderes Merkmal der Hindu-Gesellschaft dar. Dies ist nach indischer

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Götter

Das Pantheon ist ebenso umfangreich wie vielgestaltig. Verehrt werden die verschiedensten Dorfgottheiten, Könige und Heilige, Heroen, Geister und Dämonen. In den Mythologien der heiligen Schriften treten die Götter der vedischen Zeit, meist mit besonderen Attributen versehen, als Schirmherren von Naturelementen und -vorgängen sowie vielfältiger Lebenserscheinungen auf:

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Kosmologie

Der Hinduismus hat auch detaillierte mythologische und philosophische Vorstellungen über die Beschaffenheit des Kosmos entwickelt, die im Einzelnen oft abweichend, doch morphologisch eine gleichartig inspirierte Konzeption zeigen. Die Welt als solche ist

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Kultus

Der Hinduismus kennt, verbunden mit der Verehrung der Götter, von Tieren (Kuh, Affe, Elefant, Schlange) und Naturelementen (u. a. Steine und Pflanzen, z. B. Lotos), eine Vielfalt von im Haus (Rites de Passage) und im Tempel verrichteten Kulten. In den Riten bestehen schon

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Werke

Weiterführende Literatur:

W. Kirfel: Die Kosmographie der Inder. Nach den Quellen dargestellt (1920; Nachdruck 1967);
H. v. Glasenapp: Heilige Stätten Indiens: Die Wallfahrtsorte der Hindus, Jainas und Buddhisten, ihre Legenden und ihr Kultus (1928);
derselbe: Religiöse Reformbewegungen im heutigen
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Weitere Medien

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Hinduismus. Zu hohen Festen werden die Statuen der Hindu-Gottheiten mit Blumen bekränzt; hier die des elefantenköpfigen Ganesh und seiner Mutter Parvat.

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Hinduismus. Eine festlich geschmückte heilige

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Quellenangabe
Brockhaus, Hinduismus. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/hinduismus-20