Keramik [französisch céramique, von griechisch keramikḗ (téchnē) »Töpfer(kunst)«, zu

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Material und Technik

Rohstoff dieser »klassischen Keramik« ist eine durch Wasser plastifizierbare tonige Substanz. Ihre Bestandteile sind die Tonminerale Kaolinit, Illit und Montmorillonit, die in der Formgebung Träger der Plastizität (Formbarkeit) sind, vergesellschaftet mit Quarz, Feldspat, Glimmer und/oder Kalk; außerdem enthält sie Eisen- und/oder Titanverbindungen, die für die Färbung verantwortlich sind. Plastizität und Brennverhalten der Tone werden durch nicht plastische Rohstoffe beeinflusst, v. a. Quarz und Feldspate. Letztere dienen mit Kalk und Glimmer beim Brennen als Flussmittel. Je nach den gewünschten Eigenschaften der Fertigprodukte

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Entwicklungsgeschichte in Europa

In Archäologie, Kunst und angewandter Kunst ist Keramik im weiteren Sinn Sammelbezeichnung für alle Arten von geformten und in der Regel gebrannten Erzeugnissen aus tonigen Massen, wird jedoch meist auf Erzeugnisse des Töpferhandwerks im engeren Sinn (Tongefäße sowie Kleinplastik) eingeschränkt; bei niedriger Temperatur gebrannte unglasierte Tonware (v. a. figürliche Plastik) wird als Terrakotta bezeichnet. Die nach jeweils charakteristischer Form, speziellem Dekor und Art des Scherbens gut unterscheidbare Keramik ist das Leitmaterial für die zeitliche und räumliche Gliederung vor- und frühgeschichtlicher Kulturen.

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Außereuropäische Kulturen

Alter Orient: In Vorderasien werden ein »akeramisches« (keramikloses) Neolithikum (etwa 8000–6500 v. Chr.) und ein keramisches Neolithikum (etwa 6500–6000 v. Chr.) unterschieden, gefolgt vom Chalkolithikum (Kupfersteinzeit, bis etwa 4000 v. Chr.). Während aus dem 9./8. Jahrtausend v. Chr. Tonfiguren erhalten sind, tritt handgeformte Gefäßkeramik erst im 7. Jahrtausend v. Chr. neben die traditionellen Gefäße aus Stein, Holz oder Leder. Seit dem 6. Jahrtausend v. Chr. wurden Gefäße auf der langsam drehenden Töpferscheibe hergestellt. Eine hohe künstlerische Blüte erreichte im Chalkolithikum und zum Teil noch später die zwei- oder mehrfarbige

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Werke

Weiterführende Literatur:

Technik:
I. Liebscher u. F. Willert: Technologie und Keramik (Dresden 1955);
F. u. S. S. Singer: Industrielle Keramik, 3 Bde. (aus dem Englischen, 1964–69);
O. E. Radczewski: Die Rohstoffe der Keramik (1968);
Maschinelle Formgebung von Keramik, hg. v. D. Hülsenberg (Leipzig 1980);
H. Salmang u. H. Scholze: Keramik, 2 Bde. (61982–83);
E. Krause u. a.: Technologie der Keramik, 4 Bde. (Berlin-Ost 1–21985–89);
K. Clark: DuMont's Handbuch der keramischen Techniken (aus dem Englischen, 1985);
Technologie der Feinkeramik, hg. v. J. Hoffmann (Leipzig 81987);
P. Rada: Die Technik der Keramik (aus dem Tschechischen, 1989);
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Quellenangabe
Brockhaus, Keramik. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/keramik