Naturheilkunde, die Lehre von der medizinischen Anwendung der in der Natur vorgegebenen Einwirkungsmöglichkeiten (Naturheilverfahren). Dem Grundverständnis der Naturheilkunde liegt das Modell einer Netzstruktur aus physiologischen und psychologischen Regelkreisen und verschiedenen Wirkungsfaktoren unter Verwendung der Erkenntnisse der modernen Physik, Psychologie und

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Geschichtliches

Schon die ersten Medizinsysteme der Menschheit bestanden aus einem weltanschaulichen und einem verfahrensorientierten Anteil. Krankheit wurde als persönliche Strafe für das Übertreten magisch-mystischer Gesetze interpretiert, für die Heilung waren ritualisierte Aussöhnungsmaßnahmen mit den krank machenden Kräften erforderlich. Zusätzlich wurden natürlich vorkommende Heilmittel verwendet. Dieses Vorgehen wurde in vielen Hochkulturen allmählich durch Reflexionen über das Verhältnis von Mensch und Kosmos abgelöst und das praktische Erfahrungswissen

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Besondere wissenschaftliche Hypothesen zur Wirksamkeit der Naturheilkunde

Das Konzept des Grundregulationssystems (1975), das der österreichische Arzt Alfred Pischinger (* 1899, † 1983) entwickelte, geht davon aus, dass der Extrazellularraum zusammen mit den Zellen des Bindegewebes und den dort befindlichen kleinen Blutgefäßen und Nerven

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Naturheilverfahren

Die Naturheilkunde setzt Naturheilverfahren ein, die der natürlichen Umwelt entnommene Substanzen verwenden, sich Naturprozesse zum Vorbild nehmen oder diese nachahmen. Sie werden unmittelbar über die Sinne gespürt und erlebt und lösen körperlich spürbare oder psychisch

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Einsatzbereich der Naturheilkunde

Naturheilverfahren können bei der Vorsorge und Gesundheitspflege, bei chronischen Krankheiten (insbesondere Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes mellitus), körperlichen Symptomen

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Abgrenzungen und Terminologie

Die Abgrenzung zwischen Naturheilkunde und naturwissenschaftlicher Medizin hat sich primär historisch aus der Entwicklung der Naturwissenschaften ergeben. Ein wesentliches Ziel der wissenschaftlichen Medizin ist der Beleg der Wirksamkeit von Therapien und die Aufklärung ihrer Wirkungsweise. Die klassischen Naturheilverfahren und viele andere Verfahren haben zumindest in Teilbereichen ihre Wirksamkeit in wissenschaftlichen Untersuchungen unter Beweis gestellt und beruhen auf einer naturwissenschaftlichen Erklärungsgrundlage.

Die Bezeichnungen

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Sichtweise der Bevölkerung

Im Jahr 2012 verwendeten nach einer Umfrage über 70 % der Menschen in Deutschland im Krankheitsfall Naturheilmittel, insbesondere gegen Erkältungskrankheiten, aber auch gegen Magen- oder Verdauungsbeschwerden, Schlaflosigkeit oder Kopfschmerzen. Die

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Rechtliche Aspekte

Die klassischen Naturheilverfahren, aber auch viele Naturheilverfahren im weiteren Sinne haben in Deutschland weitgehend Eingang in die medizinische Behandlung gefunden. Aufgrund der finanziellen Defizite des Gesundheitswesens und der daraus resultierenden Gesetzgebung, aber auch durch Bestrebungen

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Lehre und Forschung

Komplementärmedizin, die einzelne naturheilkundliche Verfahren einschließt, aber auch wegen einer fehlenden naturheilkundlichen Tradition gegenüber alternativen Verfahren aus allen Teilen der Welt offen ist, ist in den USA bereits an etwa 75 % aller medizinischen Hochschulen

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Werke

Weiterführende Literatur:

K. Kraft, R. Stange: Lehrbuch Naturheilverfahren (2009);
Pschyrembel Naturheilkunde
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Weitere Medien

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alternative Heilmethoden: Herz

Das Herz ist der »Motor« des menschlichen

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Quellenangabe
Brockhaus, Naturheilkunde. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/naturheilkunde