Neulateinische Literatur, die lateinische Literatur Europas in der Neuzeit.  

Sie entstand in

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Grundlagen

Wie andere geistige Bewegungen des Spätmittelalters (Mystik, Devotio moderna) suchte der Humanismus, die religiösen und gesellschaftlichen Krisen der Zeit zu überwinden. Als seine Väter und damit auch als Begründer der neulateinischen Literatur gelten F. Petrarca und C. Salutati. Petrarca wies mit seiner Begeisterung für die Antike, v. a. für Cicero, und mit dem Ruf nach geistiger und politischer Erneuerung den Weg und setzte durch programmatisch wirkende Dichtungen und Prosaschriften Maßstäbe für fast alle Gattungen der neulateinischen Literatur. Salutati, seit 1375 Staatskanzler in Florenz,

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Italien

Trotz früher Ansätze u. a. in Padua, wo A. Mussato seine Tragödie »Eccerinis« nach dem Vorbild Senecas des Jüngeren schrieb und dafür 1315 als erster Autor seit der Antike zum Dichter gekrönt wurde, gilt Petrarca mit seinem lateinischen Werk (z. B. Scipio-Epos »Africa«, »Bucolicum Carmen«, römische Biografien, Briefsammlungen, »Fortuna«-Dialog) als eigentlicher Begründer der neulateinischen Literatur. Salutati zog Talente wie den Historiker Bruni, den Dichter Antonio Loschi (* 1368, † 1441) und Poggio Bracciolini, den

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Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation

Humanistisches Denken und neulateinische Literatur gelangten im 15. Jahrhundert auf zwei Wegen in den deutschen Sprachraum: Von den italienischen Teilnehmern am Konzil von Basel (1431–49), die ihren Aufstieg wie später noch andere italienische Humanisten an deutschen Höfen suchten, wurde der lange Zeit für Kaiser Friedrich III. tätige Enea Silvio Piccolomini (später Papst Pius II.) zum eigentlichen Anreger und viel gelesenen Musterautor. In Wien wirkte G. Peurbach mit mathematischen und astronomischen Schriften, sein Werk wurde fortgesetzt von Regiomontanus. Umgekehrt lernten deutsche Studenten in

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Das übrige Europa

Nicht zeitgleich, sondern abhängig von kirchlichen, politischen und kulturellen Beziehungen drang der italienische Humanismus in Europa vor, zunächst in Ungarn, wo König Matthias I. Corvinus (1458–90) für seine reiche Büchersammlung antiker Werke in Buda die Bibliotheca Corviniana gründete und in Kontakt mit Ficinos »Platonischer Akademie« um 1472 Humanisten um sich versammelte, u. a. die Italiener A. Bonfini und Galeotto Marzio (* um 1427, † um 1494), die die erste Geschichte Ungarns (1496) beziehungsweise die Taten des Königs (um 1484) beschrieben, und den Epigrammdichter Janus

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Quellenangabe
Brockhaus, Neulateinische Literatur. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/neulateinische-literatur