Sexismus der, -, Bezeichnung für jede Art der Diskriminierung, Unterdrückung, Verachtung und Benachteiligung von Menschen aufgrund ihres Geschlechts

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Begriffsentstehung und Begriffsinhalt

Der Begriff Sexismus wurde in den 1960er-Jahren in den USA im Zuge der Formierung einer neuen Frauenbewegung in der Entsprechung zum Begriff Rassismus gebildet. Eingang in den deutschen Sprachgebrauch fand er durch die Veröffentlichung der Studie »Sexismus« von Marielouise Jurreit (* 1941) und die feministische Diskussion der 1970er-Jahre (Feminismus). Mit dem Begriff Rassismus teilt Sexismus die kritische Intention, einen gesellschaftlichen Missstand zu benennen, seine kulturhistorischen

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Kulturhistorische Aspekte

Die Annahme, es habe in der Geschichte sozialer Evolution durchgängig auch eine Stufe matriarchaler Gesellschaftsorganisation gegeben, wird zwar immer wieder diskutiert, nach dem gegenwärtigen Stand der Forschung lässt sich die Annahme eines Matriarchats sowohl als generelles Stadium der menschlichen Familienentwicklung als auch als universelle Kulturstufe historisch allerdings nicht nachweisen. Unbestritten dagegen ist die frühe und überkommene Existenz matrilinearer Organisationen, die jedoch keine Rangordnung der Geschlechter im Sinne von Sexismus begründeten. Sie könnten im Gegenteil eher als ein Beispiel für die

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Erklärungsmodelle

Die feministische Theoriebildung hat seit den 1970er-Jahren im Wesentlichen drei Erklärungsansätze für die Ausbildung einer spezifischen Ideologie und Praxis des Sexismus entwickelt:

Der sozialhistorische Ansatz sieht Sexismus v. a. als Ergebnis der Herausbildung zentralstaatlicher Herrschaftsstrukturen in bestimmten historischen Kontexten und zieht auch den Aspekt der geschlechtshierarchischen Arbeitsteilung als Erklärungsgrund

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Aktuelle Erscheinungsformen

Die weltweit in Erscheinung tretenden Formen des Sexismus lassen sich strukturell auf drei Ebenen lokalisieren:

  • Die erste Ebene ist die der Einstellungen, Vorurteile und psychisch-emotionalen Dispositionen, in denen eine männlich sozialisierte Angst vor der Gleichstellung der Frauen mit Abwehr, Schuldgefühlen, Verachtung und Idealisierung ein im Einzelfall unauflösliches Konglomerat bilden kann, das wie bei ähnlichen psychischen Reaktionsbildungen rationaler Argumentation und Durchschaubarkeit nur wenig zugänglich ist.
  • Auf einer zweiten Ebene finden sich die vielfältigen, diskriminierenden
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Quellenangabe
Brockhaus, Sexismus. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/sexismus