Stammzellen, Ursprungszellen aller mehrzelligen Lebewesen. Es sind diejenigen Zellen, von denen alle Zellen, die zusammen die verschiedenen einzelnen Organe und Gewebe des Körpers bilden, abstammen. Stammzellen können sich

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Definierende Stammzelleigenschaften

Wissenschaftlich werden Stammzellen aus praktischen Erwägungen nur durch zwei Minimalkriterien definiert: (unbegrenzte) Selbsterneuerung und das Potenzial zur Differenzierung (Ausreifung in konkrete Zelltypen).

Unter Selbsterneuerung versteht man die Fähigkeit einer

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Potenzial

Alle Körperzellen (außer den kernlosen roten Blutkörperchen) besitzen eine identische genetische Information, aber in verschiedenen Zellen können jeweils nur bestimmte, für den Zelltyp charakteristische Teile des Genoms abgelesen werden. Stammzellen können als diejenigen Zellen aufgefasst werden, in denen das Genom in seiner

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Embryonale Stammzellen

Im Prinzip lassen sich aus embryonalen Stammzellen gezielt alle Zelltypen, die im erwachsenen Organismus vorkommen und damit auch durch Krankheit geschädigt sein könnten, züchten. Außerdem können sie in der Zellkultur praktisch unbegrenzt vermehrt werden. 1998 wurde dies erstmals durch den Wissenschaftler J. Thomson

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Adulte Stammzellen

Bei der von den embryonalen Stammzellen ausgehenden normalen Entwicklung kommt es zu einer weiteren Einschränkung des Entwicklungspotenzials der Stammzellen. Mit der Anlage der einzelnen Organe und Gewebe entstehen somatische (gewebespezifische) Stammzellen. In Abgrenzung vom Begriff der embryonalen Stammzellen, die im erwachsenen Organismus nicht mehr vorkommen, hat man diese Zellen, die sich lebenslang im Körper finden lassen, als adulte (erwachsene) Stammzellen bezeichnet. Diese Zellen können nur die Zellen innerhalb eines der Keimblätter, eines Organs oder eines Gewebes hervorbringen und werden als

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Potenzial adulter Stammzellen und Plastizität

Zur Kontrolle der Zellzahl im Körper, zur Beseitigung entarteter oder zu alter Zellen und zur Selektion von Immunzellen ist der kontrollierte Tod (Apoptose) von körpereigenen Zellen nötig. Um diese Zellen zu ersetzen, aber auch für die Regeneration von verletztem Gewebe in Form von Wundheilung, verfügt der Körper über ein Reservoir an adulten Stammzellen, die neue spezialisierte Zellen produzieren. Die adulten

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Transdifferenzierung

Der erwachsene Organismus enthält wahrscheinlich lediglich Stammzellen mit einem sehr eingeschränkten Differenzierungspotenzial. Dennoch haben einzelne Forschungsberichte nahegelegt, dass es auch z. B. im erwachsenen Knochenmark noch extrem seltene Zellen geben könnte, die

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Somatischer Kerntransfer (therapeutisches Klonen)

Pluripotente Zellen besitzen für das biotechnologische Ziel den Vorzug, Zellen für den Zellersatz herzustellen. Ein vornehmliches Ziel der Stammzellforschung besteht gerade darin, degenerierte Zellen spezifisch zu ersetzen, um Erkrankungen, z. B. des Nervensystems oder der Nieren, zu bekämpfen. Das

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Reprogrammierte Stammzellen und Therapieansätze

Eine weitere Methode zur Gewinnung pluripotenter adulter Stammzellen ist die Reprogrammierung. Dabei werden Körperzellen erwachsener Menschen in eine Art embryonalen Zustand zurückversetzt. 2006 konnte die Forschergruppe um K. Takahashi und S. Yamanaka mithilfe von Transkriptionsfaktoren (Oct3/4, Sox2, c-Myc und Klf4) eine Umprogrammierung von Maus-Fibroblasten (Hautzellen) in pluripotente Stammzellen erzielen. Diese sogenannten induzierten pluripotenten Stammzellen (Abkürzung iPS) entstehen durch die Einschleusung von vier Genen mittels Retroviren in das ursprüngliche Genom der Zellen. Allerdings werden die Gene dabei wahllos im fremden Erbgut

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Stammzellerkrankungen und Stammzelltherapien

Die zentrale Bedeutung von Stammzellen für die Entwicklung spiegelt sich auch in der Tatsache wider, dass es durch ein Versagen der Stammzellfunktionen zu Stammzellerkrankungen kommen kann; so gibt es beispielsweise Stammzelltumoren. Bei pluripotenten Stammzellen nennt man diese Tumoren, die ein Zellbild mit Anteilen der verschiedenartigsten Differenzierungen zeigen, Teratome

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Die Stammzelldebatte

Seit es möglich ist, menschliche embryonale Stammzellen in der Zellkultur zu erhalten und zu vermehren, wird weltweit in nahezu allen Gesellschaften, die an dieser naturwissenschaftlichen Entwicklung teilnehmen, die Debatte geführt, inwieweit der Einsatz menschlichen embryonalen

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Zur rechtlichen Situation

Weder auf der Ebene der Vereinten Nationen (UNO / UNESCO) noch auf europäischer Ebene (Europarat / Europäische Union) gibt es eindeutige Regelungen zur Forschung mit humanen embryonalen Stammzellen. Jedoch gibt es auf beiden Ebenen Stellungnahmen sowie Regelungen bzw. Regulierungsbemühungen in Bezug auf die Anwendung von Klontechniken, die mittelbar auch für die Forschung mit humanen embryonalen Stammzellen relevant sind. In Deutschland ist die Gewinnung von menschlichen embryonalen Stammzellen dann verboten, wenn hierfür ein

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Werke

Weiterführende Literatur:

Die Forschung an embryonalen Stammzellen in ethischer u. rechtlicher Perspektive, hg. v. G. Maio (2003);
Forschung mit humanen embryonalen Stammzellen, hg. v. der Deutschen Forschungsgemeinschaft (2003);
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Quellenangabe
Brockhaus, Stammzellen. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/stammzellen