Sucht [althochdeutsch suht »Krankheit«, zu siechen], unabweisbares Verlangen nach einem bestimmten Erlebniszustand; diesem Bedürfnis werden die

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Zur Begriffsgeschichte

Sucht wurde bis zum Beginn der 1960er-Jahre von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Zustand periodischer oder chronischer Vergiftung (Intoxikation) bezeichnet, der durch wiederholten Gebrauch einer natürlichen oder synthetischen Droge hervorgerufen wird und zu folgenden psychischen, körperlichen, pharmakologischen und sozialen Phänomenen führt:

  1. psychische Abhängigkeit (englisch craving), d. h. ein unbezwingbares Verlangen, die Einnahme der Droge fortzusetzen und sich diese unter allen Umständen zu beschaffen;
  2. Toleranzsteigerung, d. h. die Notwendigkeit, die Dosis zu erhöhen, um den gleichen
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Entstehungsursachen von Sucht

Sucht ist das Ergebnis einer Entwicklung, in der die Persönlichkeit (Mensch), die Droge (Suchtmittel), die Gesellschaft (Milieu) und die Verfügbarkeit der Droge (Markt) die größte Bedeutung besitzen. Sie hat nie eine einzige Ursache, sondern entsteht aus einem komplexen Ursachengefüge, das unterschiedliche Schwerpunkte enthält: 1) Mensch: prämorbide (vor der Krankheit bestehende) Persönlichkeit; Heredität (Erblichkeit); frühkindliches Milieu; sexuelle Entwicklung; aktuelle Stress- oder Überforderungsreaktionen; Erwartungshaltung; 2) Suchtmittel: Art der Applikation (Einnahme); Dosis; Dauer; Gewöhnung (Toleranz); individuelle Reaktion;

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Drogenkonsum und seine Folgen

Zum Suchtmittel (Droge) greifen Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht, Charakter, sozialer Stellung, Bildung, religiöser oder weltanschaulicher Prägung. Zu den Konsummotiven gehören Konfliktsituationen verschiedener Art, Überdruss an der Konsumgesellschaft, Einsamkeit und Isolation, seelische Unfreiheit, aber auch Steigerung des Lebensgenusses. Bei jungen Menschen stehen Neugier und Abenteuerlust, Belastungen in der Zeit der Pubertät, mangelndes Selbstwertgefühl, Angst vor der Zukunft, Ablehnung des Leistungsprinzips, Protest gegen die Erwachsenenwelt oder die Unfähigkeit, Spannungen und Konflikte zu ertragen, als Motive im Vordergrund. Werden alle

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Statistik zu Suchterkrankungen in Deutschland

In Deutschland sind von den von einer Sucht betroffenen Menschen schätzungsweise 1,8 Mio. alkoholabhängig, 2,3 Mio. medikamentenabhängig, 14,7 Mio. nikotinabhängig und 600 000 abhängig von Cannabis und anderen illegalen Drogen. 500 000

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Literatur

M. Bachmann, A. El-Akhras: Lust auf Abstinenz: Ein Therapiemanual bei Alkohol-,
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Quellenangabe
Brockhaus, Sucht. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/sucht