Technikethik, auch Ethik der Technik, Ethik technischen Handelns, Teilgebiet der angewandten Ethik, das die ethische Reflexion der Bedingungen,

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Historische Entwicklung

Technik wurde lange kaum als moralisches Problem, sondern hauptsächlich als Fortschritt unter dem Aspekt ihrer ökonomischen und lebenspraktischen Vorzüge wahrgenommen. Unerwünschte Folgen waren zwar teilweise unübersehbar, z. B. in der Arbeitswelt des 19. Jahrhunderts, führten aber nicht zu einer breiten gesellschaftlichen oder ethischen Diskussion

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Der Wertgehalt von Technik

Dass Technik moralisch relevante Gehalte hat und damit überhaupt Gegenstand ethischer Reflexion sein kann, war lange Zeit durchaus umstritten. So galt Technik bis in die 1990er-Jahre hinein bei vielen als wertneutral: Weil Technik ausschließlich Mittelcharakter besitze, sei sie moralisch neutral; moralische Probleme könne höchstens ihr Gebrauch aufwerfen.

Diese These ist jedoch nicht haltbar. Bereits die Zwecke und

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Vorsorgeprinzip und Verteilungsgerechtigkeit

Die meisten technikethischen Diskussionen basieren auf zwei Grundfragen: Umgang mit Risiken der Technik und Verteilung von Nutzen und Risiken.

Großtechnische Systeme (z. B. Energieversorgung oder Internet), neue Querschnittstechnologien (z. B. Nanotechnologie oder Gentechnologie), aber auch technikregulierende Steuerungsmaßnahmen sind durch hohe Komplexität, mangelnde Prognostizierbarkeit intendierter und durch das Eintreten nicht intendierter Nebenfolgen gekennzeichnet. Die Einführung neuer Technik stellt daher ein Handeln unter Unsicherheit

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Technikethische Ansätze

Die aktuelle Diskussion in der Technikethik ist einerseits geprägt durch konzeptionelle Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Ansätzen, v. a. der Verantwortungs-, Wert- und Diskursethik, andererseits durch Überlegungen zur Gestaltung des Verhältnisses von theoretischer Reflexion und praktischer Umsetzung.

Der Verantwortungsbegriff nimmt seit der Publikation von »Prinzip Verantwortung« von Jonas eine herausragende Rolle in der Technikethik ein. Im

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Adressaten und Praxisbezug

Technikethik zielt auf praxisbezogene Umsetzung und Gestaltung der technischen Entwicklung und der Nutzung von Technik. Adressaten der Technikethik sind zum einen Ingenieure und Wissenschaftler. Entscheidungen über neue Technik werden aber auch auf der politischen Ebene und der Ebene des

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Werke

Weiterführende Literatur:

J. Rohbeck: Technologische Urteilskraft. Zu einer Ethik technischen Handelns (1993);
Technik u. Ethik
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Quellenangabe
Brockhaus, Technikethik. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/technikethik