Visualisierung [v-, englisch visualization »Veranschaulichung«, zu spätlateinisch visualis »zum Sehen gehörend«], Bezeichnung für die bildliche Aufbereitung, Darstellung und Kommunikation von Information sowie für die visuelle Wahrnehmung (Sehen) und Vorstellung (Imagination). Der Begriff umfasst alle Arten bildlicher Repräsentation und Sichtbarmachung, zum Teil sogar über den Bereich des Sehens hinaus, etwa bei der Metaphernbildung in der Sprache oder ihre Bereicherung mittels Lautmalerei oder Geräuschen, die beim Zuhörer innere Bilder entstehen lassen. In jüngster Zeit hat der Begriff eine Bedeutungserweiterung dahin gehend erfahren,

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Struktur und Bewertung visueller Information

Visualisierung gehört, auch in den Wissenschaften, zur ästhetischen Praxis. Sie hält sich grundsätzlich in den Grenzen bildlicher Möglichkeiten und deren Wahrnehmung. Sie zeichnet sich durch eine hohe Evidenz aus. Die philosophische Bildtheorie (Susanne K. Langer) spricht von »präsentativen Symbolen« im Unterschied zu repräsentativen beziehungsweise diskursiven (begrifflichen) Ausdrücken der Bezeichnung. Der Symboltheoretiker N. Goodman betont die bildliche »Exemplifikation« gegenüber »denotativen« (bezeichnenden) Prozessen, wobei die funktionelle Eigenart von Visualisierung weniger in der Darstellung von etwas liegt als im »Zeigen«. Sind Zeigestrukturen in der Regel

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Möglichkeiten der elektronischen Bildverarbeitung

Der englische Begriff »visualization« ist stärker als die deutsche Entsprechung auf das Formen eines geistigen Bildes von etwas nicht real Vorhandenem, Abstraktem festgelegt. Dabei geht es um das Sichtbarmachen von Gedanken und Strukturen, einerseits als Darstellung von nicht Sag- und Schreibbarem wie andererseits von Unsichtbarem oder solchen Bereichen, die der Wahrnehmung prinzipiell nicht zugänglich sind. Visualisierungen in diesem Sinne sind weder Repräsentationen noch Darstellungen, sondern visuelle Modelle, die nur als Theorien existieren. Wurde auf dem Gebiet der Anatomie, der

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Aspekte einer visuellen Kultur

Eine wichtige kulturwissenschaftliche Ausweitung hat der Begriff Visualisierung in letzter Zeit durch das Konzept der »Visuellen Kultur« (»visual culture«) v. a. im angloamerikanischen Bereich erfahren (Nicholas Mirzoeff, * 1962). Danach kommt dem Visuellen

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Werke

Weiterführende Literatur:

P. Virilio: Die Sehmaschine (aus dem Französischen, 1989);
J. Domsich: Visualisierung. Ein kulturelles Defizit? (Wien 1991);
Karl H. Müller: Symbole, Statistik, Computer, Design. Otto Neuraths Bildpädagogik im Computerzeitalter (ebenda 1991);
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Quellenangabe
Brockhaus, Visualisierung. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/visualisierung