Epos [griechisch »Wort«, »Rede«, »Erzählung«, »Lied«, »Gedicht«] das, -/Epen, Großform erzählender Dichtung (Epik) in gleichartig gebauten Versen oder Strophen, im Allgemeinen mehrere Teile (Gesänge, Bücher, Aventiuren, Cantos und ähnlich genannt) umfassend. 

Das Epos ist gekennzeichnet durch die Darstellung »extensiver Totalität« (G. Lukács) und die Einbettung von Begebenheiten und Figuren in ein geschlossenes Weltbild. Dem entsprechen die

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Das antike Epos

Der Ursprung des Epos liegt im Alten Orient: Das älteste bekannte Epos ist das babylonische »Gilgamesch-Epos« (3./2. Jahrtausend v. Chr.). Die altindischen Epen »Mahabharata« und »Ramayana« wurden etwa im 4. Jahrhundert v. Chr. begonnen. Das »Schah-Name« des Firdausi (10./11. Jahrhundert) arbeitet

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Das Epos in Spätantike und lateinischem Mittelalter

In der Spätantike erlebte das an Homer und am hellenistischen Buchepos geschulte griechische Epos eine letzte

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Das mittelalterliche Epos in den Volkssprachen

Daneben stehen volkssprachliche Parallelen wie die althochdeutsche Evangelienharmonie (863/871) Otfrids von Weissenburg, die frühmittelhochdeutsche »Kaiserchronik« (vor 1147), auch der frühmittelenglische »Brut« des Layamon (um 1200) oder die Reineke-Fuchs-Dichtungen. 

In den Volkssprachen gestaltete das Mittelalter auch neue Stoffe im Epos, so in Byzanz die Taten des Helden Digenis Akritas (10.–12. Jahrhundert). Seit dem frühen Mittelalter entwickelte sich im germanischen, romanischen und

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Nationalepen der Renaissance

In der Renaissance erhielt das Epos eine neue Funktion: Als bewusste Kunstschöpfung entstand das volkssprachliche Nationalepos. Antike Vorbilder, Elemente des höfischen Romans und

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Das Epos vom Barock bis zur Romantik

Das Zeitalter des Barock nutzte das Epos für Formspielereien (einflussreich der Italiener G. B. Marino) und für Parodien (komisches

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Das Epos im 19. und 20. Jahrhundert

Nachdem sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts der Roman schon als epische Großform durchgesetzt hatte, erhielt das Epos neue Impulse durch die Nationalbewegungen Nord- und Osteuropas. Bedeutende Nationalepen sind: »Der eherne Reiter« (herausgegeben 1837) des Russen A. S. Puschkin, die polnischen Epen von A. Mickiewicz (besonders

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Literatur

H. Moser, Mythos u. Epos (1965)
K. v. See (Hrsg.), Europäische Heldendichtung(1978)
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Quellenangabe
Brockhaus, Epos. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/epos