Widerstand, im politischen Bereich Begriff für die vielfältigen Formen gesellschaftlicher Verweigerung und Gegnerschaft aus geistiger und moralischer

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Dimensionen des Widerstandes

Widerstand reicht in einem breiten Spektrum von Renitenz, sozialem und politischem Dissens sowie Massenprotest bis hin zur fundamentalen (und häufig illegalen) Gegnerschaft von Gruppen oder einzelnen Personen gegen autoritäre, undemokratische Herrschaftssysteme oder Personen, aber auch gegen einzelne Repräsentanten der Staatsgewalt (z. B. Verschwörungen, Attentate) oder gegen die Führung einer Organisation bzw. Partei (z. B. bei politischem Sektierertum), die

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Begriff, Formen und Inhalte

Eine Systematisierung der (definitorisch unscharfen) Begrifflichkeit von Widerstand ist wegen des breiten Spektrums der Formen und Inhalte von widerständigem Verhalten – einschließlich Dissidenz, Renitenz und Opposition – von der Wissenschaft erst noch zu leisten. Grundsätzlich ist aber bei

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Widerstand und Widerstandsrecht

Ideengeschichtlich ging die politische Opposition aus dem mittelalterlichen Widerstandsrecht hervor, aus dem sich eine Oppositions- und eine Revolutionslehre entwickelten. In der Bundesrepublik legt Artikel 20 Absatz 4 des Grundgesetzes (aufgenommen im Rahmen der Notstandsverfassung) die Ausübung eines verfassungsgemäßen Widerstandsrechtes für den Fall

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Opposition und Widerstand im demokratischen Verfassungsstaat

Im modernen Verfassungsstaat der Neuzeit besteht die politische Opposition aus einer Gruppe von Politikern, die einen von der Regierungsmehrheit abweichenden Standpunkt im Parlament vertreten. Voraussetzung dafür ist die Garantie politischer Rechte für eine oppositionelle Minderheit in allen repräsentativen parlamentarischen Gremien. Dazu zählen Meinungsfreiheit, Rechtsstaatlichkeit, Immunität der Abgeordneten, Rechte für Minderheiten im Parlament und das Recht für die Opposition, sich in

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Widerstand in totalitären Systemen

Opposition bedeutet im Verfassungsstaat etwas wesentlich anderes als in faschistischen oder kommunistischen Diktaturen. In totalitären Systemen wird jede politische Opposition von den Herrschenden grundsätzlich als Widerstand oder von außen gelenkte Konterrevolution bekämpft und unterdrückt. Prinzipiell ist totalitäre Herrschaft immer mit Widerstand und dessen

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Das Beispiel Widerstand und Opposition in der SBZ/DDR (1945–89)

Erste Aktionen des Widerstandes gab es in der Sowjetischen Besatzungszone gegen die Enteignungen im Zuge der Bodenreform 1945, der u. a. – aus ihrer seelsorgerischen Verantwortung gegenüber den Betroffenen heraus – auch von zahlreichen Pfarrern getragen wurde. Widerständige Aktionen leisteten ebenfalls bürgerliche Kreise gegen die Gleichschaltung ihrer Parteien und Zwangseinbindung in die »Nationale Front der DDR« (1945–49/50), Sozialdemokraten gegen die Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED (1945/46) sowie junge Christen gegen die Verfolgung der Jungen Gemeinden (v. a. 1952/53). Sensibilisiert durch

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Zur Forschungsgeschichte

Inhalt und Umfang des Begriffs Widerstand, in seiner heutigen Verwendung, wurde v. a. von Forschungen zur NS-Zeit geprägt. Die zeithistorische und politologische Forschung (empirischer Diktaturvergleich) sieht inzwischen Parallelen im Widerstand gegen Nationalsozialismus und Kommunismus (u. a. Peter Steinbach [* 1948], »Widerstand als Menschenrechtsbewegung«). Spezielle Hinterfragung erfuhr der Begriff aber u. a. auch durch die Alltags- und Volkskulturforschung zu Ausdrucksformen sozialen Protests (agrarische Unruhen, Bauernwiderstand, z. B. im Bauernkrieg 1524–26), des Weiteren durch die Mentalitätsgeschichte und die historische Anthropologie.

Widerständiges politisches Verhalten, politischer Widerspruch und Opposition

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Werke

Weiterführende Literatur:

K. W. Fricke: Opposition u. Widerstand in der DDR (1984);
R. Woods: Opposition in the GDR under Honecker 1971–85 (1986);
R. Gössner: Widerstand gegen die Staatsgewalt. Handbuch zur Verteidigung der Bürgerrechte (1988);
Die Legitimität der Freiheit. Politisch alternative Gruppen in der DDR unter dem Dach der Kirche, hg. v. D. Pollack (1990);
Zur Freiheit berufen. Die Kirche in der DDR als Schutzraum der Opposition
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Quellenangabe
Brockhaus, Widerstand. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/widerstand