Livius, Titus, römischer Geschichtsschreiber und Autor des Werkes »Ab urbe condita«, * 59 (?) v. Chr. in Patavium (heute Padua), † 17

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Livius: Leben

Über Titus Livius selbst ist wenig bekannt. Er entstammte wahrscheinlich dem wohlhabenden lokalen Bürgertum und erhielt eine grundlegende philosophisch-rhetorische Ausbildung, die er wohl nach Ende der Bürgerkriege (31 v. Chr.) in Rom vollendete.

Vermutlich genoss er dort die Förderung, mindestens aber

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Ab urbe condita: Ein annalistisches Geschichtswerk

»Ab urbe condita« ist ein zentrales Werk der römischen Geschichtsschreibung (Historiographie). Es ist nach dem annalistischen Prinzip (Annalen) verfasst, das heißt, die Ereignisse werden jahresweise gegliedert und berichtet (lat. annus »Jahr«). Diese Form der Geschichtsschreibung geht auf die Jahreschroniken der Priesterschaft zurück und war eine beliebte Gattung der römischen Literatur. Typisch für das annalistische Schema sind jährlich wiederkehrende Angaben wie die Auflistung wichtiger Beamten oder die Zuweisung der Provinzen. Möglicherweise nannte Livius sein Werk dieser Tradition folgend auch »Annales«, bereits

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Ab urbe condita: Lernen aus der Vergangenheit

Titus Livius knüpft einerseits an die Tradition der römischen Annalistik an, verbindet sie jedoch andererseits mit dem schriftstellerischen Stil seiner Zeit. So orientiert sich seine Sprache am klassischen Latein Ciceros, enthält jedoch gelegentlich poetische Einstreuungen oder andere stilistische Merkmale der beginnenden Kaiserzeit. Eine seltene Abweichung vom annalistischen Schema bildet der sog. »Alexander-Exkurs« (Buch 9, 17-19): Hier spekuliert Livius

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Livius: Historiker oder Literat?

Außer Zweifel tragen weite Strecken des 1. Buches von »Ab urbe condita« sagenhafte Züge. Dessen waren sich aber auch Livius und seine Zeitgenossen bereits bewusst: »Was vor oder über die Gründung der Stadt berichtet wird und eher zur fabelhaften Dichtung als dem sachlichen Tatenbericht passt, will ich weder bestätigen noch widerlegen.« (»Quae ante conditam condendamve urbem poeticis magis decora fabulis quam incorruptis rerum gestarum monumentis traduntur, ea nec adfirmare nec

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Nachwirkung

Als Höhepunkt der annalistischen Geschichtsschreibung wurde Livius rasch zur Hauptquelle für die frühe und mittlere Geschichte Roms, wodurch nicht nur zahlreiche ältere Geschichtswerke verdrängt wurden. Vielmehr kam die Annalistik zusehends aus

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Literatur

Von Albrecht, M., Geschichte der römischen Literatur von Andronicus bis Boethius
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Mitwirkende

  • Timo Leimbach
Quellenangabe
Brockhaus, Titus Livius. http://brockhaus.at/ecs/julex/article/livius-titus