Japanische Kunst, Bezeichnung für die Kunst auf dem Gebiet Japan.

Wesentliche Impulse

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Frühzeit

Nach archäologischen Kriterien lassen sich die japanische Vorgeschichte und das Altertum in folgende Perioden unterteilen:

1) Jōmonkultur (»Schnurmuster«, 10. Jahrtausend bis 3. Jahrhundert v. Chr.). Aus dieser Zeit ist handgeformte Keramik

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Asuka- und Hakuhōzeit

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(538–710)

Mit der Übernahme des Buddhismus (buddhistische Kunst) während der Asukazeit (538–645) verstärkte sich der chinesische und koreanische Einfluss. Die Shintōarchitektur bewahrte jedoch frühgeschichtliche Baustile in den Schreinen von Ise und Izumo in Holzpfahlbauweise mit Veranda, Satteldach, walzenförmigen Querhölzern

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Narazeit

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(710–784)

Auch in dieser Zeit folgte die Kunst fast völlig dem »klassischen« Stil der Tangkunst Chinas. Von den gewaltigen Tempelanlagen der ganz nach chinesischem Vorbild (Chang'an) schachbrettartig angelegten Hauptstadt Nara blieben nur wenige Bauten

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Heianzeit

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(794–1185)

In der Heianzeit ließ der Kontakt zu China nach. Die 1. Hälfte (bis 897) wird vom esoterischen Buddhismus der Shingon- und der Tendai-Schule bestimmt, deren Hauptkultstätten die Bergklöster auf dem Hiei bei Kyōto und auf dem Kōyasan waren. Beliebte Motive in der Skulptur waren die verschiedenen Manifestationen des Buddha Mahavairocana (japanisch Dainichi), bevorzugtes Material war Holz. Die Figuren, aus einem Block gearbeitet (Ichibokuzukuri), sind von massiger Schwere. Die 2. Hälfte der Epoche, die Fujiwarazeit, brachte eine Japanisierung

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Kamakurazeit und Nanbokuchōperiode

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(1192–1333 und 1333–92)

Mit der Neugründung des Shōgunats in Kamakura bildete sich dort ein neues Kulturzentrum neben dem der Kaiserstadt Kyōto. Harter, kriegerischer Geist kennzeichnet diese Glanzepoche japanischen Rittertums. Die Einführung des Zenbuddhismus wirkte sich zunächst nur auf die Architektur aus. Nach dem Muster der Songklöster baute man Tempel im chinesischen Stil (Karayō), axialsymmetrische

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Muromachizeit

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(1392–1573)

In der Muromachizeit stand die Kunst ganz unter dem Einfluss des Zenbuddhismus. In die profane Architektur wurde der Shoinstil der Zenklöster übernommen, wodurch sich die noch heute gültige Grundform des japanischen Hauses ergab. Ebenfalls

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Momoyamazeit

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(1573–1603)

Für diese von Luxus und Prunksucht erfüllte Epoche der »drei Militärdiktatoren« ist eine dekorative Kunst kennzeichnend, die, losgelöst von religiösen Bindungen, zu Repräsentationszwecken entstand. Die pomphaften Palast- und Schlossbauten sind bis auf wenige Reste vernichtet, zum Teil

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Edozeit

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(1603–1868)

Die großen Lehrer der Teezeremonie, Sen no Rikyū und Kobori Enshū (* 1579, † 1647), wirkten als Meister der Ästhetik. Verhaltene Schlichtheit der Form, wie sie die Teezeremonie verlangte, zeigte sich besonders in der Gartenkunst und der Keramik (Chaki). Diese entstand unter Einfluss koreanischer Töpferwerkstätten auf Kyūshū und in den seit der Kamakurazeit etablierten Keramikzentren wie Shigaraki und Bizen. In Kyōto begann die Produktion des Raku-yaki.

Die Textilkunst zeigt große Prachtentfaltung, v. a. bei den reichen Nō-Gewändern. Die Shintōanlagen wurden ganz buddhistischen Tempelbauten

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Meijizeit und die frühe Moderne

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(1868–1912 und 1912–45)

Die Literatenmalerei wurde wegen der konfuzianischen Erziehung der Führungselite zunächst noch gepflegt, wobei zwei verschiedene Tendenzen nebeneinander existierten: die eher konservative, den aus der Edozeit überlieferten Prinzipien verhaftete Richtung (v. a. vertreten durch Hoashi Kyōu, * 1810, † 1884; Komuro Suiun, * 1874, † 1945) und die einen exzentrischen Stil vertretende Gruppe (v. a. vertreten durch Murase Taiitsu, * 1804, † 1881; Yamanaka Shinten'ō, * 1822, † 1885). Der letzte eigenwillige Vertreter der Literatenmalerei war Tomioka Tessai.

Die Meijizeit war aber v. a. die Periode der raschen Verwestlichung in allen Lebensbereichen.

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Moderne und Gegenwart

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(seit 1945)

Die Kunst der Moderne seit 1945 und der Gegenwart ist von unterschiedlichen Stilrichtungen geprägt. Künstlervereinigungen, die vor dem Zweiten Weltkrieg wirkten, wurden wieder belebt beziehungsweise erneuerten sich. »Klassische« Nihonga-Künstler (Yokoyama Taikan; Uemura Shōen, Kaburagi Kiyotaka, * 1878, † 1972; Itō Shinsui) waren weiter tätig. Higashiyama Kai'i (* 1908, † 1999) und Hirayama Ikuo (* 1930, † 2009) errangen mit ihren großflächigen Tuschgemälden internationale Anerkennung. Im Gegensatz zu dieser mehr traditionsgebundenen Malerei bildete sich in engem Kontakt mit der zeitgenössischen Kunst in den USA und Europa eine

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Literatur

B. v. Ragué: Geschichte der japanischen Lackkunst (1967);
R. Goepper: Meisterwerke des japanischen Farbenholzschnitts (1973);
R. Goepper: Kunst und Kunsthandwerk Ostasiens (Neuausgabe 1978);
E. Kraft: Illustrierte Handschriften u. Drucke aus Japan. 12.–19. Jahrhundert, Ausstellungskatalog (1981);
Japan. Handschriften u. traditionelle Drucke aus der Zeit vor 1868, bearbeitet v. derselben u. a., 2 Bde. (1982–86);
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Quellenangabe
Brockhaus, Japanische Kunst. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/japanische-kunst