Kernenergie, allgemeinsprachlich Atomenergie, im engeren Sinn die durch bestimmte Kernreaktionen oder spontane Kernumwandlungen freisetzbare oder freigesetzte Kernbindungsenergie. 

Kernenergie ist somit eine Primärenergie (Energie), die in Primärenergieträgern,

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Geschichte

Die durch Neutronen induzierte Kernspaltung wurde 1938 von O. Hahn und F. Straßmann in Berlin entdeckt. Mit dem kurz darauf erfolgten Nachweis der Freisetzung von Spaltneutronen bei diesem Prozess war die – zumindest

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Technologie

Die Technologie der Kernreaktoren ist gekennzeichnet durch zwei Grundkonzeptionen, schnelle und thermische Reaktoren, sowie eine Vielzahl von Varianten, die sich aus den verschiedenen Kombinationen von Brennstoff und Kühlmittel beziehungsweise Brennstoff, Kühlmittel und Moderator sowie unterschiedlichen Kühlsystemen ableiten. So waren die ersten 20 Jahre der Nutzung der Kernenergie zu friedlichen Zwecken weltweit geprägt durch die Entwicklung vieler unterschiedlicher Reaktortypen im Rahmen von staatlich geförderten Programmen,

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Sicherheit

In Deutschland werden gegenwärtig nur Kernkraftwerke mit Leichtwasserreaktoren (LWR) – Druckwasserreaktoren (DWR) und Siedewasserreaktoren (SWR) – betrieben. Die Entwicklung von KKW mit fortgeschrittenen Reaktoren, wie dem Hochtemperaturreaktor (HTR) und dem Schnellen natriumgekühlten Brutreaktor (SNR), wurde aus politischen, aber auch finanziellen Gründen eingestellt, die gebauten Prototypanlagen nach kurzer Betriebszeit stillgelegt (THTR-300 in Uentrop) beziehungsweise nicht in Betrieb genommen (SNR-300 in Kalkar). Die Diskussion um die Sicherheit von KKW konzentriert sich daher heute auf den LWR.

Gefährdungspotenzial: Das große Gefährdungspotenzial von KKW

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Gefahren und Risiken der Kernenergie für Gesundheit und Umwelt

Strahlenbalastung: Die beim radioaktiven Zerfall emittierte ionisierende Strahlung bildet für den Menschen eine Gefahr, da sie im lebenden Gewebe Zellschädigungen (Strahlenschäden) verursacht. Jede unnötige Strahlenbelastung oder Kontamination von Mensch und Umwelt ist deshalb zu vermeiden und auch unterhalb der Grenzwerte so gering wie möglich zu halten; dies gilt insbesondere für die Ableitung dekontaminierter Abluft und Abwässer (Strahlenschutz).

Auf jeder Stufe des Betriebs, der Brennstoffversorgung und der Entsorgung werden auch im Normalbetrieb radioaktive Stoffe, z. B. mit Abluft oder Abwasser, an die

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Gefahren und Risiken der internationalen Kernenergienutzung

Herstellung von Kernwaffen: Ein Sicherheitsrisiko der internationalen Kernenergienutzung ist die Ausweitung des Kreises der Länder mit Zugang zu Technologie, Materialien und Anlagen, die die Herstellung von Ausgangsmaterialien für den Bau von Kernwaffen ermöglichen, insbesondere durch

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Rechtliche Grundlagen

Errichtung und Betrieb kerntechnischer Anlagen sind in Deutschland durch das Atomgesetz (AtG) geregelt. Es

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Energiewirtschaftliche Aspekte

Bis Ende der 1980er-Jahre gehörte die Kernenergie in der Bundesrepublik Deutschland mit der Steinkohle und der Braunkohle zu den wichtigsten Primärenergieträgern für die Stromerzeugung: Von 1970 bis 1989 stieg der Anteil der Kernenergie an der Bruttostromerzeugung in Kraftwerken der öffentlichen Versorgung in den alten Bundesländern von 3,7 % auf 39,3 %. 2017 lag er in Gesamtdeutschland bei nur noch 6,1 %. Kernkraftwerke lieferten 2016 rund 11 % der weltweit erzeugten elektrischen Energie. Ende 2016 waren weltweit 450 KKW mit einer elektrischen Bruttoleistung von insgesamt

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Protestbewegung, Ausstiegsdiskussion und Ausstieg

Anfänge der Protestbewegung: Im Gegensatz zur militärischen Anwendung der Kernenergie war ihre zivile Nutzung nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst kaum umstritten; sie gewann in den 1960er-Jahren energiepolitisch immer mehr an Bedeutung. Allerdings machte R. Jungk bereits 1956 mit seinem Buch »Heller als tausend Sonnen. Das Schicksal der Atomforscher« im deutschsprachigen Raum auf die Gefahren des Atomzeitalters aufmerksam. Im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen um die nukleare Aufrüstung wurde die Politik »Atoms for Peace« und damit die Akzeptanz von Kernenergie Ende der 1960er-Jahre

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Kernenergienutzung international

Aufgrund einer Volksabstimmung beschloss Schweden 1980 den Ausstieg bis zum Jahre 2010. 2009 rückte die Regierung jedoch davon ab und beschloss ein Energieprogramm, das den Ausbau der Windenergie vorantreibt sowie Maßnahmen zur Senkung des Gesamtenergieverbrauchs vorsieht, aber auch

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Perspektiven der Kernenergie

Zu Beginn der Kernenergienutzung waren die Schonung der Reserven an Natururan und der Einsatz von Brütern oder von Th 232 in Konvertern vorrangige Entwicklungsziele. Unter den wirtschaftlichen und politischen Zwängen, aber auch angesichts der geringen Zubauraten sind diese Ziele in den Hintergrund getreten und nur noch wenige Länder

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Werke

Weiterführende Literatur:

K. M. Meyer-Abich u. B. Schefold: Die Grenzen der Atomwirtschaft (41986);
Deutsche Risikostudie Kernkraftwerke, Phase B, hg. v. der Gesellschaft für Reaktorsicherheit
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Quellenangabe
Brockhaus, Kernenergie. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/kernenergie