Ruanda, Rwanda, amtlich französisch République Rwandaise [repyˈblik rwãˈ

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Landesporträt

Ruanda ist eine Präsidialrepublik in Ostafrika mit Kigali als Hauptstadt. Der kleine Binnenstaat liegt auf einem Hochlandblock, der im Westen in den Zentralafrikanischen Graben übergeht. Im Nordwesten schließt sich das Massiv der Virungavulkane an. Das von Feldern und

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Geografie

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Landschaft

Ruanda grenzt im Norden an Uganda, im Osten an Tansania, im Süden an Burundi und im Westen an die Demokratische Republik Kongo.

Ruanda liegt auf einem in Schollen zerbrochenen Hochlandblock

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Klima

Das wechselfeuchte tropische Klima, durch die Höhenlage gemäßigt, weist zwei Regenzeiten

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Vegetation

Im Osten herrschen Trockensavannen vor, im Überschwemmungsgebiet des Kagera Sumpfgrasfluren und

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Gesellschaft

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Bevölkerung

Die einheimische Bevölkerung des Landes, die Banyarwanda, setzen sich aus drei Volksgruppen zusammen: 85 % sind Hutu, ein traditionell Ackerbau treibendes Bantuvolk, 14 % gehören zum nilotischen Viehzüchtervolk der Tutsi (Hima). Eine kleine Minderheit bilden die Twa (Pygmäen); sie leben

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Religion

Die Verfassung garantiert die Religionsfreiheit. Nach dem Zensus von 2012 (letztverfügbare staatliche Erhebung) sind weit mehr als

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Politik und Recht

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Politik

Nach der durch Referendum vom 26.5.2003 angenommenen Verfassung (seit 4.6.2003 in Kraft, am 18.12.2015 revidiert) ist Ruanda eine präsidiale Republik mit Mehrparteiensystem. Staatsoberhaupt und oberster Inhaber der Exekutive ist der mit umfangreichen Vollmachten ausgestattete Präsident. Er wird auf

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Nationalsymbole

Nach Ende des Bürgerkrieges wurden als äußeres Zeichen des Neuanfangs die Staatssymbole grundlegend geändert. Die Nationalflagge wurde am 25. 10. 2001 vom Parlament angenommen und ist horizontal in Blau, Gelb

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Parteien

Die alles dominierende parteipolitische Kraft ist der Front Patriotique Rwandais (FPR;

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Gewerkschaften

Die wichtigsten Gewerkschaftsverbände sind Centrale des Syndicats des Travailleurs du Rwanda

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Militär

Die Freiwilligenarmee umfasst 33 000 Mann. Das Heer (32 000 Mann) gliedert sich

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Verwaltung

Ruanda ist administrativ in 4  Provinzen (Nord, Sud, Est und Ouest)

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Recht

Das Gerichtssystem umfasst auf der Eingangsinstanz Gerichte für kleinere Zivilsachen und leichte Straftaten sowie Gerichte erster Instanz für alle bedeutenderen

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Bildungswesen

Es besteht allgemeine Schulpflicht im Alter von 7 bis 15 Jahren. Das Schulsystem ist

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Medien

Eine freie und unabhängige Berichterstattung wird vom Staat häufig behindert. Das staatliche Radio »Radio

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Wirtschaft

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Wirtschaft

Ruanda ist traditionell ein Agrarland. Die Grundlagen der Wirtschaft wurden als Folge der ethnischen Auseinandersetzungen seit 1990 völlig zerstört. Bei dem Wiederaufbau nach 1994 konnte die Regierung

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Landwirtschaft

Die Landwirtschaft, die etwa 67 % der Erwerbspersonen beschäftigt, erwirtschaftet 31,5 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Rund 57 % der Landesfläche werden für den Ackerbau, 17 %

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Bodenschätze

Bergbauprodukte sind vor allem Zinnerz (Kasserit), Coltan (Rohstoff für die Handyproduktion),

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Energiewirtschaft

Der Großteil des Energiebedarfes wird von den traditionellen Brennstoffen Holz und

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Industrie

Das verarbeitende Gewerbe (einschließlich Bergbau und Bauwirtschaft) hat einen Anteil von

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Tourismus

Die Entwicklung der Tourismuswirtschaft zählt zu den Hauptzielen der ruandischen Regierung.

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Verkehr

Als Binnenland mit schwierigen topografischen Verhältnissen abseits der großen Land- und Wasserwege befindet sich Ruanda in einer verkehrsmäßig

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Geschichte

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Von der Feudalgesellschaft zur Kolonie

Die Bevölkerung der Twa und der später zugewanderten Hutu wurde ab dem 14. Jahrhundert durch aus dem Norden zugewanderte Rinderhirten der Tutsi

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Hutu-Tutsi-Machtkämpfe im unabhängigen Staat

Soziale und politische Gegensätze eskalierten erstmals im Rahmen der Entkolonialisierung, als eine Revolte der Hutu 1959 Zehntausende Tutsi ins Exil trieb. Mit belgischer Unterstützung wurde

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Eskalation zum Völkermord

Im Oktober 1990 drang von Uganda aus die Rebellenbewegung FPR (Front Patriotique Rwandais, deutsch »Patriotische Front Ruandas«) nach Ruanda ein. Überwiegend von

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Staatlicher Neuanfang

Der FPR-Sieg Anfang Juli 1994 nach neu ausgebrochenen Kämpfen löste eine Fluchtwelle von mehr als 2 Mio. Hutu nach Burundi, Tansania und in das damalige Zaire aus. Basierend auf dem Arusha-Abkommen, aber dominiert vom FPR unter Führung von P. Kagame wurden ein Übergangsparlament und am 17.7.1994 eine Koalitionsregierung gebildet. Staatspräsident wurde

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Konsolidierungskurs unter Präsident Kagame

Nach dem Rücktritt von Staatspräsident Bizimungu am 23.3.2000 wurde Kagame (ein Tutsi) am 17.4.2000 sein Nachfolger. Die zunehmende Ausgrenzung kritischer Hutu und oppositioneller Tutsi sowie eine direkte Involvierung in den Machtkampf in der Demokratischen Republik Kongo führten bei der Kagame-Regierung zu einer Machtkonzentration. Am 30.7.2002 schlossen die Präsidenten der Demokratischen Republik Kongo und Ruanda einen Friedensvertrag, der u. a. den Rückzug der ruandischen Streitkräfte aus der Demokratischen Republik Kongo sowie die Entwaffnung der Hutu-Milizen regelte, die von Kongo aus in Ruanda militärisch

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Kultur

Musik, Tanz und Dichtkunst gehören in Ruanda zu den frühen Kunstformen, die bei Zeremonien, Festen und anderen Zusammenkünften zum Einsatz kamen. Verbindendes Glied innerhalb der Feudalgesellschaft des Königreichs Ruanda (15. bis 20. Jahrhundert) war die gemeinsame Sprache Kinyaruanda.

Zu den traditionellen Musikinstrumenten gehört die Inanga, eine Zither,

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Literatur

Hankel, G., Ruanda 1994 bis heute. Vom Umgang mit einem Völkermord (Springe 2019)
Achermann, B., Frauenwunderland. Die Erfolgsgeschichte von Ruanda (Ditzingen 2018)
Kimonyo, J.-P., Rwanda, demain! Une longue
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Quellenangabe
Brockhaus, Ruanda. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/ruanda