Die chinesische Geschichte ist Teil der Geschichte Ostasiens und berührt auch

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Vorgeschichte

Eine Besiedlung in der Altsteinzeit ist besonders durch Funde aus Zhoukoudian (Westpeking) bezeugt, wo menschliche Skelettreste (bekannt geworden als »Pekingmensch«, Sinanthropus pekinensis, Homo erectus) zusammen mit Feuerspuren und primitiven Steinwerkzeugen (Chopper/Chopping-Tools) zutage kamen. Im Mittelpaläolithikum sind dem Moustérien Westeurasiens verwandte Funde (z. B. Dreieckabschläge) nur in die lokale Tradition

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Vorkaiserzeit

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Shang (etwa 16. Jh. bis etwa 1045 v. Chr.)

Unter der Shangdynastie bildete sich das erste historisch und archäologisch fassbare Reich auf chinesischem Boden. Zahlreiche Funde weisen für diese Zeit eine ziemlich einheitliche Zivilisation im ganzen mittleren und nördlichen China nach, doch dürfte die politische Macht des Reiches, dessen mehrfach

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Zhou (Chou, etwa 1045–256 v. Chr.)

Vernichtet wurde das Shangreich um 1045 von dem den Shangherrschern untergebenen Geschlecht der Zhou, das über die Lössgebiete des südlichen Shaanxi herrschte. Vorbereitet wurde der Feldzug von König Wen, siegreich zu Ende geführt von seinem Sohn, König Wu, die Herrschaft endgültig gesichert von dessen Bruder, dem Herzog von Zhou, Regent des noch unmündigen zweiten Herrschers Cheng (Ch'eng). Die spätere konfuzianische Tradition hat diese drei zu idealen Herrschern eines Goldenen Zeitalters erhoben. Der Treuebruch der Zhou an ihrem Oberherrn fand in

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Kaiserreich

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Qin (Ch'in, 221–206 v. Chr.)

König Zheng (Cheng, 246–221) von Qin wurde der erste Zentralherrscher Chinas. Um sich von der Vorgängerdynastie abzuheben, deren Herrschertitel (Wang) gegen Ende der Zhouzeit von allen Landesfürsten usurpiert worden war, aber auch um sein Gottkaisertum zu demonstrieren, verlieh er sich 221 den Titel »Göttlich Erhabener« (Huangdi, Huang-ti), der künftig den Zentralherrscher von China bezeichnen sollte, und nannte sich Qin Shi Huangdi (Ch'in Shih Huang-ti,»Erster göttlich Erhabener von Qin«;

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Han (202 v. Chr. bis 220 n. Chr.)

Sieger in den Machtkämpfen um das Erbe der Qin blieb Liu Bang (Liu Pang), als Kaiser Gaozu (Kao-tsu, 202–195), aus der Region von Chu. Er war der erste Kaiser Chinas aus dem einfachen Volk. Während er vieles von der vorausgegangenen Dynastie Qin übernahm, wich er in der territorialen Organisation seines Reiches entschieden ab: Fast zwei Drittel seines Herrschaftsgebietes, den Osten und Südosten, gab er als Lehen an seine Kampfgenossen, die ihn förmlich zum Kaiser wählten; der Rest wurde direkter Verwaltung

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Erste Reichsteilung (220–589)

Die an der Niederschlagung des Aufstands der »Gelbturbane« beteiligten Kriegsherren schufen sich ihre eigenen Machtbereiche, aus denen die »Drei Reiche« (Sanguo, San-kuo) hervorgingen: Wei (220–265) im Norden, zu dessen Gunsten der letzte Kaiser der Handynastie abdankte, Shu (221–263) im Südwesten und Wu (222–280) im Südosten. Das wirtschaftlich und militärisch starke Wei konnte zwar den Staat Shu erobern, fiel dann aber selbst einem Putsch der Familie Sima (Ssu-ma) zum Opfer, deren eigene Dynastie Jin (Chin) mit der Eroberung von Wu das

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Sui (581/589–618)

Der aus dem nordchinesischen Militäradel stammende General Yang Jian (Yang Chien) ließ sich 581 vom letzten Herrscher der Nördlichen Zhou (Chou, 556–581), einem Nachfolgestaat der Toba-Wei, die Reichsinsignien überreichen und gründete als Kaiser Wendi (Wen-ti, 581–604) die kurzlebige, aber historisch

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Tang (T'ang, 618–907)

Aus den Kämpfen um die Nachfolge der Sui ging der nordchinesische Militärclan Li als Sieger hervor, der die Dynastie Tang gründete. Die beiden ersten Herrscher, Li Yuan (Li Yüan), als Kaiser Gaozu (Kao-tsu, 618–627), und sein Sohn Li Shimin (Li Shih-min), als Kaiser Taizong (T'ai-tsung, 627–649), schufen eine Zentral- und Lokalverwaltung, die in ihren Grundzügen bis zum Ende des Kaiserreichs Bestand hatte. Auch ihre Gesetzeswerke, die ersten, die vollständig erhalten blieben, galten jahrhundertelang als vorbildlich. Zusammen mit den anderen institutionellen

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Zweite Reichsteilung (907–979)

Aus den Kämpfen um das Erbe der Tang nach dem Aufstand des Huang Chao ging der ehemalige Rebellenoffizier Chu Wen, als Kaiser Taizu (T'ai-tsu, 907–915), als vorläufiger Sieger hervor. Obwohl er Nordchina nur zur

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Song (Sung, 960–1279)

Obwohl als General bedeutend geworden und von Soldaten zum Kaiser gewählt, schuf der Begründer der Dynastie Song (Sung), Zhao Kuangyin (Chao K'uang-yin), als Herrscher Taizu (T'ai-tsu, 960–976), einen Staat, dessen ausgeprägter ziviler Charakter neu in der chinesischen Geschichte war. Die Elite des Reiches wurde nun (in Fortsetzung einer schon unter den Fünf Dynastien zu beobachtenden Entwicklung) nicht mehr von alten aristokratischen Geschlechtern dominiert, sondern von Literaturbeamten, die über – theoretisch jedem zugängliche – Palastprüfungen rekrutiert wurden. Zahlreiche öffentliche und private Schulen sowie

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Yuan (Yüan, 1271–1368)

Die Mongolen, die Peking 1264 zu ihrem Regierungssitz machten, gaben ihrer Dynastie 1271 den programmatischen Namen Yuan (Yüan, »Uranfang«). Keinem fremden Volk vor und nach ihnen war jemals die Eroberung des mit seinen zahlreichen Wasserläufen und Seen gerade für ein Reitervolk wie die Mongolen militärtopografisch schwierigen Südchina gelungen. Die Südchinesen wurden allerdings für ihren Widerstand besonders bestraft, als die siegreichen Mongolen die Einführung einer vierstufigen Gesellschaftsleiter verfügten: An deren Spitze standen die Mongolen selbst als die – mit kaum 1 Mio. äußerst

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Ming (1368–1644)

Zhu Yuanzhang (Chu Yüan-chang), als Kaiser Taizu (T'ai-tsu, 1368–98), der Gründungskaiser der Mingdynastie, stammte aus Anhui, einer Hochburg der messianisch inspirierten Sekte »Weißer Lotus«, deren Mischlehre aus volksreligiös-buddhistischen Elementen mit manichäischem Einschlag eine treibende Kraft hinter den ersten Aufständen der durch Auspressung und Naturkatastrophen verelendeten Bevölkerung Mittel- und Nordchinas war. In seiner von Not und Elend überschatteten Kindheit und Jugend Herumtreiber und Bettelmönch, schloss Zhu Yuanzhang sich den Aufständischen seiner Heimat an, schwang sich zu deren Führer auf und schlug

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Qing (Ch'ing, 1644–1911/12)

Der Aufstieg der in der Mandschurei siedelnden tungusischen Mandschu (Nachfahren der Dschurdschen, die im 12. und Anfang des 13. Jahrhunderts Nordchina beherrscht hatten) zur ostasiatischen Großmacht begann Ende des 16. Jahrhunderts mit der Einigung der bisher dem Mingreich botmäßigen Stämme unter Nurhachi (* 1559, † 1626). Nach der Unterwerfung der östlichen Mongolen und Koreas proklamierte sein Sohn Abahai (1626–43) 1636 die Dynastie Da Qing (Ta Ch'ing, »Große Reine«), meist abgekürzt Qing genannt. 1644 gegen Aufständische, die Peking erobert hatten, zu Hilfe gerufen, besetzten die

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Republik China

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Warlords, Nationalisten und Kommunisten (1912–36)

Nach dem Zusammenbruch des Kaiserreichs verband sich das Problem der Erneuerung Chinas v. a. mit der Frage nach der Bewahrung der staatlichen Einheit. Im Februar 1912 sah sich Sun Yat-sen, am 1. 1. 1912 zum provisorischen Präsidenten der Republik China gewählt, gezwungen, sein Amt an Marschall Yuan Shikai abzutreten.

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Sun Yat-sen. Sun Yat-sen suchte nach dem Sturz des letzten Kaisers 1911 die Macht in China zu erringen. Den Chinesen gilt er als Gründer des modernen China.

Nachdem die von Sun

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Zweiter Chinesisch-Japanischer Krieg und Bürgerkrieg (1937–49)

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Asien. Ostasien und Südasien 1914-1941.

Der militärische »Zwischenfall an der Marco-Polo-Brücke« (7. 7. 1937) in der Nähe von Peking löste ohne Kriegserklärung den zweiten Chinesisch-Japanischen Krieg aus. Darin verloren etwa 20 Mio. Chinesen ihr Leben. Nach der Einnahme von Peking und Tientsin (Tjanjin) im Juli

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Volksrepublik China

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Kommunistische Umgestaltung (1949–64)

Am 1. 10. 1949 rief Mao Zedong die Volksrepublik China aus und trat als Präsident des Zentralrats der Volksregierung an die Spitze des Staates. Ministerpräsident wurde Zhou Enlai. Gemäß der spezifischen Deutung des Marxismus-Leninismus durch Mao (Maoismus) leitete die Partei- und Staatsführung eine radikale Umgestaltung von Staat und Gesellschaft ein, die von starken gesellschaftlichen Zerwürfnissen geprägt war. Mit der Zündung der ersten Kernwaffen (1964) trat China in den Kreis der Nuklearmächte und wendete sich in den folgenden Jahren immer wieder gegen

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Die Kulturrevolution und ihre Nachwirkungen (1965/66–76)

Nachdem zwischen 1962 und 1965 der Versuch misslungen war, mithilfe der Armee und der »Sozialistischen Erziehungskampagne« die innerparteilichen Gegner (um Liu Shaoqi) und ihre »revisionistische« Politik auszuschalten, löste Mao Zedong, unterstützt von seiner Frau Jiang Qing (Chiang Ch'ing) und seinem Mitarbeiter Lin Biao (Lin Piao), von Schanghai aus Ende 1965 die sogenannte Große Proletarische Kulturrevolution aus. Eine erste vorbereitende Säuberungskampagne richtete sich gegen antimaoistische Intellektuelle in Literatur, Erziehung und Publizistik. 1966 eröffneten die Anhänger Maos, die

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Sozialistische Marktwirtschaft und außenpolitische Öffnung (ab 1977)

Den Sieg der »Pragmatisten« über die »Ideologen« markierte 1977 die zweite Rehabilitierung von Deng Xiaoping, der in der Folgezeit als maßgebliche Persönlichkeit der Partei den Parteivorsitzenden Hua Guofeng (Hua Kuo-feng) verdrängte. 1980 verlor Hua den Posten des Ministerpräsidenten an Zhao Ziyang (Chao Tzu-yang), 1981 den Parteivorsitz an Hu Yaobang (Hu Yao-pang), beide langjährige Gefolgsleute Dengs. Der Parteivorsitz wurde 1982 abgeschafft und durch ein Generalsekretariat abgelöst. Nach einer Zeit der Vakanz wurde 1983 das Amt des Staatspräsidenten mit Li Xiannian (Li

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Auf dem Weg zur Weltmacht

Der 16. Parteitag der KPCh im November 2002 leitete den langfristig vorbereiteten Wechsel an der Spitze der chinesischen Partei- und Staatsführung ein: Jiang Zemin gab das Amt des Generalsekretärs des ZK der Partei an Hu Jintao ab und verließ zusammen mit Zhu Rongji und Li Peng auch den Ständigen Ausschuss des Politbüros und das ZK der KPCh, er behielt aber zunächst den Vorsitz in der Zentralen Militärkommission.

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Hu Jintao. Vorsitzender der Kommunistischen Partei Chinas 2002–12.

Der Parteikongress proklamierte die Öffnung

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Quellenangabe
Brockhaus, Chinesische Geschichte. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/chinesische-geschichte