Griechische Geschichte, das antike Griechenland gilt mit seinen herausragenden Errungenschaften in

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Altertum

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Frühzeit (bis etwa 800 v. Chr.)

Der Schauplatz der griechischen Geschichte im weiteren Sinn ist der gesamte von den Griechen besiedelte Raum der Mittelmeerwelt, im engeren Sinn die von den Griechen »Hellas«, von den Römern »Graecia« genannte Halbinsel, die zugehörigen griechisch besiedelten Inseln und die Inseln des Ägäischen Meeres. Hier wanderten seit dem späten 3. Jahrtausend v. Chr. indogermanische Stämme ein (ägäische

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Archaische Zeit (etwa 800–500 v. Chr.)

Die archaische Zeit (etwa 800–500 v. Chr.) war geprägt durch den griechischen Adel, der seine Abkunft von Göttern oder Heroen herleitete und dem sein ausgedehnter Grundbesitz eine ritterliche Lebensweise erlaubte. Die gemeindeübergreifenden Beziehungen des griechischen Adels führten zu einem kulturell geprägten griechischen Nationalbewusstsein (der Name »Hellenen« für alle Griechen ist erstmals um 700 v. Chr. bezeugt) und förderten die Entwicklung von Dodona, Delphi und Olympia zu gemeingriechischen Heiligtümern.

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Säulen im Apollonheiligtum von Delphi. Das in Mittelgriechenland gelegene Delphi war ab

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Klassische Zeit (etwa 500–336 v. Chr.)

Die Unterstützung des vertriebenen Hippias durch die Perser und die Hilfe Athens für die Ionier im Ionischen Aufstand führten zum Konflikt mit Persien (Perserkriege). 490 konnte Miltiades ein persisches Expeditionsheer unter Datis und Artaphernes bei Marathon schlagen. 480 zog Xerxes I. mit einem großen Heer nach Griechenland und zerstörte Athen, nachdem der Versuch, ihn an den Thermopylen aufzuhalten (Leonidas I.), gescheitert war. Doch gelang es den Griechen, mit ihren Schiffen, besonders mit der von Themistokles neu errichteten athenischen Flotte, die

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Die Zeit des Hellenismus (bis 31/30 v. Chr.)

Nach der Ermordung Philipps II. (336 v. Chr.) musste sein Sohn Alexander der Große einen Aufstand der Griechen niederschlagen (Zerstörung Thebens 335), wurde dann aber mit dem schon unter seinem Vater beschlossenen Rachekrieg gegen Persien (den bereits Isokrates gefordert hatte) beauftragt.

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Alexander der Große. Das Fußbodenmosaik mit einer Darstellung der Schlacht Alexanders des Großen gegen den Perserkönig Dareios III. wurde 1831 im »Haus des Faun« in Pompeji entdeckt.

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Alexander III., der Große. Büste im Akropolismuseum in Athen.

Alexander konnte

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Römische Kaiserzeit

Eine neue Blüte erlebte das Griechentum in der Kaiserzeit. Im Osten bildeten seit Augustus die »Hellenen« eine Oberschicht mit besonderen Privilegien (Voraussetzung: Besuch des Gymnasiums).

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Augustus. Der römische Kaiser ließ sich auch im hohen Alter stets jugendlich und idealisiert darstellen.

Das griechische Element spielte in der lokalen und regionalen

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Byzantinische Zeit

Mit Konstantinopel (Istanbul) als Hauptstadt des Römischen Reiches im Osten gab Kaiser Konstantin I., der Große (306–337), dem Imperium ein neues Staatszentrum.

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Konstantin I. Der römische Kaiser kämpfte viele Jahre gegen seinen Erzfeind Licinius, der ebenfalls das römische Kaiseramt innehatte.

Zu diesem Staat gehörte u. a. die illyrische Präfektur, die Griechenland und die Balkanmitte umfasste. Im neuen Staat waren drei Grundelemente vorhanden: römische Imperiumsvorstellung, griechische Kultur und christliche Religion. Mit der Zeit jedoch verloren lateinische Sprache (bis ins 7. Jahrhundert Amtssprache) und

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Die türkische Herrschaft

1460 wurde die Peloponnes (Morea) von den Osmanen erobert. Die untereinander rivalisierenden Handelsmächte Venedig und Genua (Letzteres mit dem Besitz von Lesbos 1355–1462 und Chios 1304–29 und 1346–1566) blieben nach der Eroberung des Byzantinischen Reiches durch die Osmanen (1453 fiel Konstantinopel, 1461 das Kaiserreich Trapezunt) die einzigen Bindeglieder zwischen Griechenland und dem Abendland; beide verloren nach und nach ihre griechischen Besitzungen. Rhodos wurde 1523

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Der unabhängige Nationalstaat

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Der Unabhängigkeitskrieg

Seit dem 18. Jahrhundert wurde eine neue Schicht griechischer Kaufleute und Fernhändler dank ihrer Kontakte zu Mittel- und Westeuropa auch zu Vermittlern des Gedankengutes der Aufklärung und der nationalen Ideen und Bewegungen. Aus ihren Reihen gingen die Gründer des revolutionären Geheimbundes der Philiki Hetairia (Hetärie) hervor, der die organisatorische Vorbereitung des griechischen Aufstandes gegen die türkische Herrschaft übernahm. Unter dem Eindruck der geglückten serbischen Erhebungen (1804–17), der Auseinandersetzung des Sultans mit dem unbotmäßigen Ali Tepedelenli, Pascha von Jannina, und im Vertrauen

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Die Regierung Ottos

Am 8. 8. 1832 stimmte die griechische Nationalversammlung der Thronbesteigung Ottos (6. 2. 1833) zu. Bis zur Volljährigkeit Ottos (1835) lenkte ein Regentschaftsrat unter J. L. Graf von Armansperg den neuen Staat. Eine Anleihe der Großmächte und eine

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Die Regierung Georgs I.

Prinz Wilhelm von Dänemark wurde als Georg I. (1863–1913) Nachfolger Ottos. Zu seinen Gunsten verzichtete Großbritannien auf das Protektorat über die Ionischen Inseln und ebnete den Weg für die Vereinigung mit dem Mutterland im Londoner Anschlussvertrag vom 29. 3. 1864. Die neue Verfassung, die am 29. 10. 1864 beschlossen wurde, blieb bis 1911 unverändert in Kraft. Ein 1866 auf Kreta ausgebrochener Aufstand wurde insgeheim von der Regierung und offen von Privatleuten unterstützt. In der Krise des

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Griechenland im Ersten Weltkrieg

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs erklärte Konstantin I., der seit 1889 mit Sophia von Hohenzollern, der Schwester Kaiser Wilhelms II., verheiratet war, die Neutralität seines Landes, geriet jedoch damit in Gegensatz zu Ministerpräsident Venizelos, der

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Von den Pariser Vorortverträgen (1919/20) zum Frieden von Lausanne (1923)

Im Frieden von Neuilly-sur-Seine (27. 11. 1919) zwischen den Ententemächten und Bulgarien erhielt Griechenland das südliche Makedonien, im Frieden von Sèvres zwischen den Ententemächten und dem Osmanischen Reich (10. 8. 1920) Ostthrakien (einschließlich Gallipoli) bis zur Çatalcalinie,

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Die Republik (1924–35)

Nach dem griechisch-türkischen Krieg belasteten die fortdauernden Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern von Venizelos (»Venizelisten«) und seinen Gegnern (»Antivenizelisten«) die griechische Innenpolitik. Unter dem Eindruck der militärischen Niederlage in Kleinasien ließen die nach der Abdankung Konstantins I. an die Macht gelangten Venizelisten antivenizelistische Politiker im November 1922 hinrichten. Während in

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Von der Wiederherstellung der Monarchie bis zum Ende des Bürgerkrieges (1935–49)

Im Juni 1935 errangen die Royalisten einen hohen Wahlsieg. Nach Absetzung des gemäßigt royalistischen Ministerpräsidenten Tsaldaris riefen radikale Anhänger des Königtums am 12. 10. 1935 die Monarchie aus und ließen sich dies nach umfangreichen Wahlmanipulationen am 3. 11. 1935 durch ein Plebiszit bestätigen. Als es dem nach Griechenland zurückgekehrten König Georg II. nicht gelang, die widerstreitenden Kräfte zu einigen, errichtete mit seiner Billigung Ministerpräsident I. Metaxas (1936–41) ein diktatorisches Regierungssystem (»Diktatur des 4. August 1936«), das sich an faschistischen Regimen orientierte, aber auch auf

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Die Nachkriegszeit (1949–74)

In der Volksabstimmung vom 1. 9. 1946 hatten 68,3 % der abgegebenen Stimmen für die Monarchie votiert. Am 27. 9. 1946 kehrte Georg II. nach Athen zurück. Nach seinem Tode folgten ihm Paul (1947–64) und Konstantin II. (1964–73/74) auf den Thron. 1944–52 lösten zahlreiche Regierungen einander ab, v. a. infolge der instabilen Mehrheitsverhältnisse im Parlament. Die 1952 revidierte Verfassung entwickelte das griechische parlamentarische System weiter.

An der

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Die Entwicklung 1974–2009

Unter Ministerpräsident K. Karamanlis (Juli 1974–Mai 1980) kehrte Griechenland zum parlamentarisch-demokratischen System zurück. In einer Volksabstimmung (Dezember 1974) sprach sich die Bevölkerung für die Beibehaltung der republikanischen Staatsform aus. Im Juni 1975 trat eine neue Verfassung in Kraft. Staatspräsidenten waren 1975–80 Konstantin Tsatsos (* 1899, † 1987) und 1980–85 Karamanlis (beide: »Neue Demokratie«, ND). 1980/81 übte G. Rallis das Amt des Regierungschefs aus. Mit Wirkung vom 1. 1. 1981 wurde Griechenland Vollmitglied der EG. Nach den Parlamentswahlen vom Oktober 1981 musste die konservative ND,

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Im Banne der Schuldenkrise (seit 2010)

2010 wurde K. Papulias erneut zum Präsidenten gewählt. Nach jahrelangen Falschangaben

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1. Rettungsprogramm

Am 2.5.2010 wurden Kredite in Höhe von 110 Mrd. € zugesagt, davon 30 Mrd. € durch den IWF. Im Gegenzug verpflichtete sich die Regierung zu strikten Sparmaßnahmen. Im Zusammenhang mit der Sparpolitik der Regierung kam es zu massiven Protesten. Streiks, v. a. im öffentlichen Dienst, legten immer wieder den Verkehr und den Schul- und Universätsbetrieb

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2. Rettungsprogramm

Am 21.2.2012 erfolgte schließlich eine Einigung über ein 2. Rettungsprogramm in Höhe von rd. 164 Mrd. € (neben IWF-Mitteln rd. 144,6 Mrd. € an Krediten aus dem Europäischen Finanzstabilisierungsmechanismus, dem EFSM), wobei rd. 34 Mrd. € aus dem 1. Rettungspaket übertragen wurden. Im März 2012 konnte Griechenland mit dem größten Teil seiner privaten Gläubiger eine Einigung über einen Schuldenschnitt erzielen, der das Land um rd. 107 Mrd. € entlastete.

Bei vorgezogenen Parlamentswahlen am 6.5.2012 mussten die Traditionsparteien ND und PASOK schwere Verluste hinnehmen. Links- und rechtsextreme Gruppierungen konnten

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3. Rettungsprogramm

Am 23.7.2015 stimmte das Athener Parlament mit 230 Ja-Stimmen für ein zweites Reformpaket (Justizreform, Übernahme der EU-Richtlinie zur Bankensanierung). Dabei war die Regierung Tsipras erneut auf die Stimmen der Opposition angewiesen. Mit der Zustimmung zu den beiden Reformpaketen schuf das griechische Parlament die Voraussetzung für den Beginn der Verhandlungen über ein 3. Rettungsprogramm. Am 11.8.2015 wurden Eckpunkte und Bedingungen für das Rettungsprogramm mit einer Laufzeit von 3 Jahren und einem Volumen von rd. 86 Mrd. € in einem Memorandum of Understanding zwischen Griechenland

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Außenpolitik

In der Außenpolitik belasteten der griechisch-türkische Konflikt um Zypern sowie die anhaltende Kontroverse um die Hoheitsrechte in der Ägäis (Ägäisches Meer) lange Zeit die Beziehungen beider Staaten; seit 1998/99, besonders 2002–03, bemühten sich beide Seiten ergebnislos um Versöhnung. Am

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Quellenangabe
Brockhaus, Griechische Geschichte. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/griechische-geschichte