Schule [althochdeutsch scuola, von lateinisch schola »Unterricht(sstätte)«; »Muße«, »Ruhe«, von griechisch

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Allgemeine Merkmale der modernen Schule

Die moderne Schule ist durch organisatorische Prinzipien gekennzeichnet, die unabhängig von regionalen und kulturellen Besonderheiten bestehen (Adick, Cortina u. a.):

  • Sie hat sich in verschiedene Formen ausdifferenziert, raumzeitlich verselbstständigt (umfasst eigene Schulorte und Schulzeiten) und von anderen Lebensbereichen (z. B. Familie, Arbeit) abgelöst.
  • Sie hat durch diesen Prozess Autonomie gewonnen, wurde zugleich aber von anderen gesellschaftlichen Bereichen abhängig; sie erzeugt ihrerseits allerdings auch Abhängigkeiten von der Schule (z. B. der Ökonomie von Bildung und Qualifikationen, der Politik von politischer Bildung und Legitimation).
  • Sie
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Geschichte der Schule

Die Anfänge der Schule sind im 3. Jahrtausend v. Chr. in Mesopotamien und Ägypten zu sehen. In diesen alten Schriftkulturen entstand ein größerer Bedarf an Verwaltungsbeamten und Schreibern, die in die »Literalität« eingeführt werden mussten. Die Einübung in Schriftlichkeit und Literalität geschah anfänglich wohl durch eine direkte Meister-Lehrling-Beziehung, in der Schreiber, die häufiger höhere Ämter als Beamte in der Verwaltung von Palastherrschaften oder in Tempeln bekleideten, ihr Wissen an Heranwachsende – häufiger auch die eigenen Söhne – weitergaben. Spätestens Ende des 3. Jahrtausends v. Chr. sind

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Organisation und Aufbau des Schulsystems

Für den Aufbau und die Struktur des Schulsystems sind im internationalen Vergleich erhebliche Unterschiede festzustellen. Diese beziehen sich auf die Trägerschaft und Aufsicht (zentralistisch, föderalistisch, Gemeindezuständigkeit usw.), die Gliederung nach Schulformen, nach stärker integrativen oder stratifizierenden Strukturen, nach Schuldauer, Abschlüssen und Schullaufbahnen. Das deutsche Schulsystem ist im internationalen Vergleich durch frühe Übergänge, Rückstufungen, bislang wenig integrative Tendenzen, starke Stratifizierung sowie eine relativ enge Kopplung von Schulabschlüssen mit anschließenden weiteren Bildungsoptionen gekennzeichnet. Andere Schulsysteme, wie etwa das japanische, schwedische oder finnische,

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Schule im Kontext der Gesellschaft

Die Schule erbringt für moderne Gesellschaften wesentliche Leistungen für die Systemerhaltung und -transformation. Allerdings wird in Theorien zum Verhältnis von Schule und Gesellschaft die Bedeutung der Schule unterschiedlich eingeschätzt. In der strukturfunktionalistischen Sichtweise (T. Parsons, R. Dreeben) erbringt die Schule einen zentralen Beitrag zur Reproduktion der Gesellschaft. So unterscheidet Parsons die Sozialisations- und die Selektionsfunktion der Schule.

H. Fend hat diese einseitig an der Reproduktion orientierte Bestimmung der Schule dynamisiert: Die Schule fungiert aus seiner Sicht sowohl als Reproduktionsinstanz der Gesellschaft als auch

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Gegenwärtige Entwicklungen und Perspektiven im Schulsystem

Die aktuelle Debatte über die Schule wird v. a. in Deutschland entscheidend von den Ergebnissen der internationalen Leistungsvergleichsstudien PISA, TIMSS oder IGLU bestimmt. Im Anschluss an die Ergebnisse, dass die deutschen Schüler in allen Kompetenzbereichen unterhalb des Durchschnitts der 32 beteiligten OECD-Staaten rangieren, wird vom »PISA-Schock« und einer neuen Bildungskatastrophe gesprochen. Dem deutschen Schulsystem – obwohl die Ursachen der schlechteren Schulleistungen deutscher Schüler nicht allein in der Schule zu suchen sind, sondern auch in der kulturellen Wertschätzung von Bildung, den familiären Hintergründen

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Quellenangabe
Brockhaus, Schule. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/schule