Vietnam [vɪεtˈnam, viˈεtnam], amtlich vietnamesisch

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Landesporträt

Vietnam ist eine sozialistische Republik in Südostasien mit der Hauptstadt Hanoi. Die dichtbesiedelten, fruchtbaren Kernräume Vietnams sind die weiten Schwemmlandebenen um die Deltas vom Roten Fluss im Norden und vom Mekong im Süden. Sie sind durch ein schmales langgestrecktes Bergland

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Geografie

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Landschaft

Vietnam grenzt im Norden an China, im Osten und Süden an das Südchinesische Meer, im Südwesten an den Golf von Thailand und im Westen an Kambodscha und Laos. Vietnam erhebt auch Ansprüche auf die Paracelinseln und die Spratlyinseln.

Vietnam hat eine Längserstreckung von rd. 1 750 km. Seine größte Breite erreicht es mit 600 km im

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Klima

Das Klima ist tropisch-monsunal; allerdings ist der Wechsel zwischen regenbringendem sommerlichen Südwestmonsun und trockenem

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Vegetation und Tierwelt

Die natürliche Vegetation setzt sich in den Gebirgs- und Luvlagen vor allem aus tropischen Regenwäldern, in den Leelagen der Becken

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Gesellschaft

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Bevölkerung

Die ethnische Zusammensetzung weist große regionale Unterschiede auf. 86 % der Bevölkerung gehören zum Staatsvolk der Vietnamesen (Kinh), die vornehmlich in den Deltaregionen, den agrarischen Gunsträumen (»Reiskammern«) des Landes leben. Die Chinesen sind vor allem in den Städten des Südens anzutreffen, während die Mehrheit der übrigen 52 Minderheiten die Bergregionen des

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Religion

Die Verfassung garantiert die Religionsfreiheit und bindet die religiöse Tätigkeit an den allgemeinen staatlichen Gesetzesrahmen. Die Religionsgemeinschaften unterliegen der Pflicht zur Registrierung, ihre soziale Betätigung wird zunehmend toleriert. Offiziell allerdings gilt Vietnam als

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Politik und Recht

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Politik

Nach der Verfassung vom 15.4.1992 (mehrfach revidiert) ist Vietnam eine sozialistische Republik. Die Verfassung garantiert formal Grundrechte wie Presse- und Redefreiheit. Diese Rechte unterliegen aber zahlreichen Einschränkungen. Öffentlich geäußerte

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Nationalsymbole

Die Nationalflagge wurde im Norden am 30.11.1955 angenommen und nach dem Vietnamkrieg auf den Gesamtstaat übertragen. Im roten Tuch steht in

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Parteien

Im Rahmen eines Einparteiensystems besitzt die Kommunistische Partei Vietnams (KPV, Dang

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Gewerkschaften

Dem offiziellen Allgemeinen Gewerkschaftsbund Vietnams sind 18 Einzelgewerkschaften angeschlossen. Unabhängige Gewerkschaften

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Militär

Die Gesamtstärke der Wehrpflichtarmee (Dienstzeit 24, bei Luftwaffe und Marine 36 Monate)

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Recht

Das Staatsorganisations- und Sicherheitsrecht entspricht dem Vorbild sozialistischer, das Wirtschaftsrecht dagegen

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Verwaltung

Vietnam ist in 58 von gewählten Volksräten regierten Provinzen und fünf

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Bildungswesen

1996 wurde die neunjährige (6.–15. Lebensjahr) Schulpflicht eingeführt. Das Schulsystem ist in eine fünfjährige Primarstufe und eine vier- bzw. dreijährige untere

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Medien

Sämtliche Medien unterstehen der Kontrolle des Ministeriums für Kultur und Information, das Internet wird staatlich reguliert. 

Presse: Es gibt rd. 600

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Wirtschaft

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Wirtschaft

Das Ende des 1. Indochinakrieges führte 1954 zur Teilung Vietnams. Von da an entwickelten sich zwei voneinander getrennte Staaten, die unterschiedlichen Wirtschaftssystemen angehörten. Nord-Vietnam übernahm ein sozialistisch orientiertes Entwicklungsmodell sowjetischer und chinesischer Prägung; Süd-Vietnam behielt das kapitalistische System. Nach dem 2. Indochinakrieg übertrug Nord-Vietnam im Zuge der Wiedervereinigung 1976 das

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Landwirtschaft

Trotz des industriellen Wachstums und abnehmender Bedeutung der Landwirtschaft ist Vietnam immer noch ein Agrarland. 2016 waren 41,9 % der Erwerbstätigen im Agrarsektor tätig, der 16,3 % zur Entstehung des BIP beitrug. Reis ist das mit Abstand wichtigste Grundnahrungsmittel und wird auf rd. 45 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche

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Bodenschätze

Mineralische Bodenschätze finden sich fast ausschließlich im Norden des Landes (Provinz

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Energiewirtschaft

Die elektrische Energie wird überwiegend durch Erdgas- (43,9 %) und Wasserkraftwerke (30,1 %) erzeugt,

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Industrie

Die Industrie hat sich seit Beginn der 1990er-Jahre zum dynamischsten Wirtschaftssektor entwickelt. Der Industriesektor (einschließlich Bergbau und

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Dienstleistung

Erst mit dem Reformprozess (Doi Moi) ab 1986 entwickelte sich die Nachfrage nach Unternehmens- und Privatdienstleistungen. Der Aufbau von marktwirtschaftlichen Strukturen mit Handelsunternehmen, Finanzdienstleistungen u.a. steht noch am Anfang. 2016 wurde rund

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Verkehr

Seit Beginn der Systemtransformation erfolgte mit ausländischer Unterstützung eine Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur.

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Geschichte

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Frühzeit

Auf dem Gebiet des heutigen Vietnam bestand im Süden vom 2. bis 6. Jahrhundert das Reich Funan, nördlich anschließend bis zur Landesmitte vom 2. bis 15. Jahrhundert das von den Cham getragene Reich Champa. Der Beginn der Geschichte der Vietnamesen ist dagegen schwer zu

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Das Reich von Annam

Erst nach dem Zusammenbruch des chinesischen Tangreiches im 10. Jahrhundert gelang es den Vietnamesen, die Vorherrschaft des »Reiches der Mitte« zu beenden und mehrere Gebiete zum Reich von Annam (Reichsname bis 1054 Dai Co Viet, Hauptstadt Hoa Lu, etwa 65 km südlich von Hanoi) zu vereinigen (968). 972 wurden »Tributbeziehungen« zu China aufgenommen. Aus dem buddhistischen und daoistischen Klerus bildete sich ein Beamtenapparat.

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Kolonialzeit und Indochinakrieg

Nach der Niederwerfung des Aufstands von 1908 leitete Frankreich wirtschaftliche Reformen ein. Generalgouverneur Albert Sarraut führte den Schulunterricht für Einheimische ein.

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Stelen-Pavillon der Grabstätte des Kaisers Khai Dinh in Huê. Khai Dinh (1885– 1925) war der zwölfte Kaiser der vietnamesischen Nguyen-Dynastie. Er wurde 1916 unter Protektion der französischen Kolonialmacht zum Kaiser gewählt.

1926 erhielten Annam und Tongking Parlamente

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Nord-Vietnam

In der nördlichen Zone baute die Vietminh-Bewegung die Demokratische Republik Vietnam nach dem Muster einer Volksdemokratie auf. An der Spitze der Vietnamesischen Nationalen Einheitsfront übte die kommunistische Lao Dong (deutsch Partei der Werktätigen Vietnams) die alleinige Macht aus. Staats- und Parteichef war Ho Chi

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Süd-Vietnam

Im Juni 1954 wurde Ngo Dinh Diem Ministerpräsident der Republik Vietnam. Diplomatisch unterstützt von den USA, erkannte seine Regierung die Vietnam betreffenden Beschlüsse der Genfer Indochinakonferenz nicht an. Vor allem lehnte Ngo Dinh Diem gesamtvietnamesische Wahlen ab, da er eine kommunistische Machtübernahme in ganz Vietnam befürchtete. Mit amerikanischer Hilfe baute

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Das wiedervereinigte Vietnam

Staatspräsident wurde Ton Duc Thang, Ministerpräsident Pham Van Dong; Vertreter des Südens wurden formal in die Regierung aufgenommen, blieben aber ohne größere Machtbefugnisse. Im Zuge der gewaltsamen Revolutionierung der südvietnamesischen Gesellschaft hatte die Provisorische Revolutionsregierung Süd-Vietnams bereits 1975 nach ihrer Machtübernahme Amtsträger und Anhänger der gestürzten Republik Vietnam aus der Verwaltung Süd-Vietnams entfernt und in »Umerziehungslager« eingewiesen. Die Kommunistische Partei Vietnams (KPV; bis 1976 Partei der Werktätigen Vietnams), die unter Führung von Le Duan stand, wurde gemäß der Verfassung der

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Kultur

Im ersten Jahrtausend v.Chr. bildete sich in Nordvietnam die bronzezeitliche Dongsonkultur heraus. Die weitere Entwicklung der vietnamesischen Kultur wurde von der tausendjährigen chinesischen Fremdherrschaft (111 v. Chr. – 939 n. Chr.) geprägt. Die Kolonialmacht Frankreich brachte im 19. Jahrhundert europäische Einflüsse. Im 20. Jahrhundert erfuhr die kulturelle Entfaltung durch Teilung und Krieg sowie anschließend durch politische Zensur starke Einschränkungen.

In

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Literatur

Giesenfeld, G., Brennpunkt Vietnam: Reportagen, Begegnungen, Reflexionen (Hamburg 2017)
Baldauf, H.
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Quellenangabe
Brockhaus, Vietnam. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/vietnam