Argentinien
Argentinien, amtlich spanisch República Argentina [-arxen-], deutsch Argentinische Republik, zweitgrößter Staat
(11 von 27 Wörtern)Landesporträt
Argentinien ist eine präsidiale Bundesrepublik im Süden Südamerikas mit der Hauptstadt Buenos Aires. Das Land hat die Form eines langgezogenen Dreiecks. Es ist durch kontrastreiche Landschaften geprägt, die vom heißen subtropischen Regenwald bis zum vergletscherten Feuerland reichen. Im Osten liegt die Atlantikküste, im
(43 von 301 Wörtern)Geografie
Landschaft
Argentinien grenzt im Norden an Bolivien und Paraguay, im Osten an Brasilien und Uruguay sowie südlich des Río de la Plata an den Atlantischen Ozean, im Westen in den Anden an Chile.
Es erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung über rund 3 700 km, die maximale Entfernung vom Kamm der Anden bis zur Küste des Atlantiks beträgt 1 577 km.
(64 von 445 Wörtern)Klima
Das Klima ist im größten Teil des Landes gemäßigt, die Niederschläge nehmen von Osten nach
(15 von 104 Wörtern)Vegetation
Die natürliche Vegetation wird in erster Linie von Menge und jahreszeitlicher Verteilung der Niederschläge bestimmt. Immergrüne und wechselgrüne
(18 von 122 Wörtern)Gesellschaft
Bevölkerung
Argentinien war Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts ein beliebtes Einwanderungsland für europäische Emigranten, was sich heute in der Bevölkerungsstruktur zeigt: 90 % der Einwohner sind Weiße mit überwiegend spanischen und italienischen, aber auch deutschen Vorfahren. Die indigene Bevölkerung ist auf etwa 955 000 (2,3 % der Gesamtbevölkerung) zurückgegangen. Die Angehörigen indianischer
(51 von 360 Wörtern)Religion
Die Verfassung garantiert die Religionsfreiheit, wobei die katholische Kirche verfassungsrechtlich einen
(11 von 72 Wörtern)Politik und Recht
Politik
Nach der Verfassung vom 24.8.1994 ist Argentinien eine präsidiale Bundesrepublik. Staatsoberhaupt, oberster Inhaber der Exekutive und Oberbefehlshaber der Streitkräfte ist der auf 4 Jahre direkt gewählte Präsident (nur einmalige unmittelbare Wiederwahl möglich). Erzielt
(33 von 232 Wörtern)Nationalsymbole
Die Nationalflagge zeigt in horizontalen Streifen die Farben Blau über Weiß über Blau. Die Staatsflagge trägt auf der
(18 von 127 Wörtern)Parteien
Traditionsparteien sind der 1946 gegründete Partido Justicialista (PJ; Peronisten) und die 1890 gegründete Unión Cívica Radical (UCR;
(17 von 120 Wörtern)Gewerkschaften
Die argentinischen Gewerkschaften verfügen traditionell über großen politischen Einfluss und relativ
(11 von 23 Wörtern)Recht
Das Gerichtssystem ist durch das Nebeneinander von Bundesgerichtsbarkeit und Gerichtsbarkeit der Provinzen gekennzeichnet. In allen Landesteilen gibt
(17 von 116 Wörtern)Militär
Die Gesamtstärke der Freiwilligenarmee beträgt 73 100 Mann. Das Heer (38 500 Soldaten)
(11 von 42 Wörtern)Verwaltung
Argentinien besteht aus 23 Provinzen und dem Bundesdistrikt von Buenos Aires.
(11 von 21 Wörtern)Bildungswesen
Argentinien hat ein gut ausgebautes Bildungssystem, es besteht allerdings ein deutliches Stadt-Land-Gefälle. Der Schulbesuch an staatlichen Bildungseinrichtungen (vom Kindergarten bis zur
(21 von 147 Wörtern)Medien
In Argentinien herrscht weitgehende Pressefreiheit. Die Konzentration im Medienbereich ist hoch.
Presse: Es erscheinen acht nationale und über 60 regionale Zeitungen sowie rund 80 Magazine.
(25 von 178 Wörtern)Wirtschaft
Wirtschaft
Argentinien unterscheidet sich von vielen Schwellenländern, da seine Ausstattung mit Produktionsfaktoren eher derjenigen eines Industrielandes entspricht (z. B. reichliche Verfügbarkeit vor allem landwirtschaftlicher Rohstoffe, bis in die 1960er-Jahre Einwanderung vor allem gut ausgebildeter Fachkräfte und Unternehmer, seit langer Zeit hoher Bildungsstand und soziales Sicherungssystem). Diese guten Voraussetzungen konnten jedoch nur unzureichend in eine dauerhafte wirtschaftliche Entwicklung umgesetzt werden. So kann Argentinien heute zwar als modernes, aber nur teilweise entwickeltes Land bezeichnet werden. Argentinien zählt zu den Schwellenländern mit hohem mittlerem Einkommen.
(80 von 581 Wörtern)Landwirtschaft
Mit seinen ausgedehnten Flächen und einer hochentwickelten Technologie ist der Agrarbereich immer noch eine tragende Säule der argentinischen Wirtschaft. Kerngebiet der Landwirtschaft sowohl für den Ackerbau als auch für die Viehzucht sind die fünf Provinzen des Pampagürtels. Die landwirtschaftliche Betriebsfläche ist überwiegend Eigentum von Großgrundbesitzern, die sie zum Großteil von Pächtern bewirtschaften lassen. Die
(54 von 382 Wörtern)Industrie
Der Anteil der Industrie am BIP liegt (2016) bei 26,7 %. Industriezentren sind neben Buenos Aires und
(16 von 109 Wörtern)Dienstleistungssektor
Der Dienstleistungssektor hat sich vor allem in den Bereichen Banken, Versicherungen, Zwischenhandel und dem öffentlichen
(15 von 103 Wörtern)Bodenschätze
Argentiniens Rohstoffvorkommen sind zum größten Teil noch nicht erschlossen. Die wirtschaftlich bedeutendsten
(12 von 83 Wörtern)Energiewirtschaft
Die Stromerzeugung beträgt (2017) 108,8 Mrd. kWh; elektrische Energie wird vor allem von
(13 von 86 Wörtern)Verkehr
Das Verkehrswesen ist gut entwickelt. Das Eisenbahnnetz, das dichteste und größte Südamerikas, entstand Ende des 19. Jahrhunderts vor allem zum Transport landwirtschaftlicher Exportprodukte zu den Häfen (besonders nach Buenos
(28 von 200 Wörtern)Geschichte
Entdeckungs- und Kolonialzeit
1516 entdeckte Juan Díaz de Solís (* um 1470, † 1516) die Mündung des La Plata. In den 30er-Jahren des 16. Jahrhunderts errichteten die Spanier
(22 von 146 Wörtern)Der Weg in die Unabhängigkeit
Nach der napoleonischen Besetzung Spaniens bildete sich am 25.5.1810 in Buenos Aires eine Junta, die den Vizekönig absetzte und formal im Namen König Ferdinands VII. regierte. General Manuel Belgrano (* 1770, † 1820) vertrieb die Spanier nach mehreren Schlachten (1812/13)
(38 von 271 Wörtern)Vom wirtschaftlichen Aufschwung bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs
Grundlage der wirtschaftlichen Entwicklung nach der Unabhängigkeit waren Landwirtschaft und Handel. 1880 begann eine Phase wirtschaftlicher Hochkonjunktur (bis 1913) mit einschneidenden Veränderungen in der Wirtschafts- und Sozialstruktur, die durch die schon 1850 einsetzenden Masseneinwanderungen aus Europa (v. a. aus Italien und Spanien) vorbereitet worden waren. Die Viehzucht verlor gegenüber dem von den Einwanderern vornehmlich betriebenen Getreideanbau an Bedeutung.
(57 von 407 Wörtern)Peronismus
Unter der Präsidentschaft Edelmiro Farrells (1944–46) gelang es Oberst J. D. Perón als Arbeitsminister, durch eine arbeiterfreundliche Sozialpolitik die ärmsten Schichten der Bevölkerung, die »Descamisados« (die Hemdlosen), zu gewinnen. An der Spitze eines eigens für seine Kandidatur geschaffenen Parteienbündnisses siegte er bei den Präsidentschaftswahlen von 1946. Er schaltete die Opposition aus
(50 von 353 Wörtern)Zwischen Diktatur und Demokratie
Unter dem Druck der peronistischen Bewegung (zahlreiche Streiks und Demonstrationen) gestattete Lanusse 1973 die Rückkehr Peróns. Zum Präsidenten gewählt, gelang es ihm aber nicht, einen Ausgleich zwischen den auseinanderstrebenden sozialen Gruppen herbeizuführen. Nach seinem Tod 1974
(36 von 255 Wörtern)Die neuere Entwicklung
Bei den Wahlen 1983 siegte der Kandidat der UCR, R. Alfonsín. Als Präsident (1983–89) war er bestrebt, den Widerstreit zwischen Peronismus und Militärherrschaft, der seit dem Zweiten Weltkrieg die argentinische Innenpolitik belastete, auf demokratischem Wege aufzulösen. Unter dem Druck einer Wirtschaftskrise und hoher Auslandsschulden bemühte er sich um Sparsamkeit und Ausgleich der Zahlungsbilanz, hatte aber wenig Erfolg. Im Dezember 1985 verurteilte ein Militärgericht zahlreiche Militärs wegen Menschenrechtsverletzungen zu Gefängnisstrafen (u. a. den früheren Präsidenten Videla zu lebenslänglicher Haft, Begnadigung 1990).
Nach Putschversuchen
(80 von 1079 Wörtern)Kultur
Die Kultur Argentiniens ist »europäischer« als die der anderen südamerikanischen Staaten, weil die Einwanderer aus Europa ihre Traditionen bewahrten. Dabei dominieren mediterrane Kulturelemente, besonders aus Spanien und Italien. Das kulturelle Leben konzentriert sich in den europäisch wirkenden Großstädten wie Córdoba, Rosario oder Mendoza, vor allem aber in der Metropole Buenos Aires. Sie ist auch die »Hauptstadt« des hier
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