Argentinien, amtlich spanisch República Argentina [-arxen-], deutsch Argentinische Republik, zweitgrößter Staat

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Landesporträt

Argentinien ist eine präsidiale Bundesrepublik im Süden Südamerikas mit der Hauptstadt Buenos Aires. Das Land hat die Form eines langgezogenen Dreiecks. Es ist durch kontrastreiche Landschaften geprägt, die vom heißen subtropischen Regenwald bis zum vergletscherten Feuerland reichen. Im Osten liegt die Atlantikküste, im

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Geografie

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Landschaft

Argentinien grenzt im Norden an Bolivien und Paraguay, im Osten an Brasilien und Uruguay sowie südlich des Río de la Plata an den Atlantischen Ozean, im Westen in den Anden an Chile.

Es erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung über rund 3 700 km, die maximale Entfernung vom Kamm der Anden bis zur Küste des Atlantiks beträgt 1 577 km.

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Argentinien. Unter Bergsteigern gefürchtet ist

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Klima

Das Klima ist im größten Teil des Landes gemäßigt, die Niederschläge nehmen von Osten nach

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Vegetation

Die natürliche Vegetation wird in erster Linie von Menge und jahreszeitlicher Verteilung der Niederschläge bestimmt. Immergrüne und wechselgrüne

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Gesellschaft

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Bevölkerung

Argentinien war Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts ein beliebtes Einwanderungsland für europäische Emigranten, was sich heute in der Bevölkerungsstruktur zeigt: 90 % der Einwohner sind Weiße mit überwiegend spanischen und italienischen, aber auch deutschen Vorfahren. Die indigene Bevölkerung ist auf etwa 955 000 (2,3 % der Gesamtbevölkerung) zurückgegangen. Die Angehörigen indianischer

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Religion

Die Verfassung garantiert die Religionsfreiheit, wobei die katholische Kirche verfassungsrechtlich einen

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Politik und Recht

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Politik

Nach der Verfassung vom 24.8.1994 ist Argentinien eine präsidiale Bundesrepublik. Staatsoberhaupt, oberster Inhaber der Exekutive und Oberbefehlshaber der Streitkräfte ist der auf 4 Jahre direkt gewählte Präsident (nur einmalige unmittelbare Wiederwahl möglich). Erzielt

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Nationalsymbole

Die Nationalflagge zeigt in horizontalen Streifen die Farben Blau über Weiß über Blau. Die Staatsflagge trägt auf der

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Parteien

Traditionsparteien sind der 1946 gegründete Partido Justicialista (PJ; Peronisten) und die 1890 gegründete Unión Cívica Radical (UCR;

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Gewerkschaften

Die argentinischen Gewerkschaften verfügen traditionell über großen politischen Einfluss und relativ

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Recht

Das Gerichtssystem ist durch das Nebeneinander von Bundesgerichtsbarkeit und Gerichtsbarkeit der Provinzen gekennzeichnet. In allen Landesteilen gibt

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Militär

Die Gesamtstärke der Freiwilligenarmee beträgt 73 100 Mann. Das Heer (38 500 Soldaten)

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Verwaltung

Argentinien besteht aus 23 Provinzen und dem Bundesdistrikt von Buenos Aires.

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Bildungswesen

Argentinien hat ein gut ausgebautes Bildungssystem, es besteht allerdings ein deutliches Stadt-Land-Gefälle. Der Schulbesuch an staatlichen Bildungseinrichtungen (vom Kindergarten bis zur

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Medien

In Argentinien herrscht weitgehende Pressefreiheit. Die Konzentration im Medienbereich ist hoch.

Presse: Es erscheinen acht nationale und über 60 regionale Zeitungen sowie rund 80 Magazine.

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Wirtschaft

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Wirtschaft

Argentinien unterscheidet sich von vielen Schwellenländern, da seine Ausstattung mit Produktionsfaktoren eher derjenigen eines Industrielandes entspricht (z. B. reichliche Verfügbarkeit vor allem landwirtschaftlicher Rohstoffe, bis in die 1960er-Jahre Einwanderung vor allem gut ausgebildeter Fachkräfte und Unternehmer, seit langer Zeit hoher Bildungsstand und soziales Sicherungssystem). Diese guten Voraussetzungen konnten jedoch nur unzureichend in eine dauerhafte wirtschaftliche Entwicklung umgesetzt werden. So kann Argentinien heute zwar als modernes, aber nur teilweise entwickeltes Land bezeichnet werden. Argentinien zählt zu den Schwellenländern mit hohem mittlerem Einkommen.

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Landwirtschaft

Mit seinen ausgedehnten Flächen und einer hochentwickelten Technologie ist der Agrarbereich immer noch eine tragende Säule der argentinischen Wirtschaft. Kerngebiet der Landwirtschaft sowohl für den Ackerbau als auch für die Viehzucht sind die fünf Provinzen des Pampagürtels. Die landwirtschaftliche Betriebsfläche ist überwiegend Eigentum von Großgrundbesitzern, die sie zum Großteil von Pächtern bewirtschaften lassen. Die

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Industrie

Der Anteil der Industrie am BIP liegt (2016) bei 26,7 %. Industriezentren sind neben Buenos Aires und

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Dienstleistungssektor

Der Dienstleistungssektor hat sich vor allem in den Bereichen Banken, Versicherungen, Zwischenhandel und dem öffentlichen

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Bodenschätze

Argentiniens Rohstoffvorkommen sind zum größten Teil noch nicht erschlossen. Die wirtschaftlich bedeutendsten

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Energiewirtschaft

Die Stromerzeugung beträgt (2017) 108,8 Mrd. kWh; elektrische Energie wird vor allem von

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Verkehr

Das Verkehrswesen ist gut entwickelt. Das Eisenbahnnetz, das dichteste und größte Südamerikas, entstand Ende des 19. Jahrhunderts vor allem zum Transport landwirtschaftlicher Exportprodukte zu den Häfen (besonders nach Buenos

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Geschichte

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Entdeckungs- und Kolonialzeit

1516 entdeckte Juan Díaz de Solís (* um 1470, † 1516) die Mündung des La Plata. In den 30er-Jahren des 16. Jahrhunderts errichteten die Spanier

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Der Weg in die Unabhängigkeit

Nach der napoleonischen Besetzung Spaniens bildete sich am 25.5.1810 in Buenos Aires eine Junta, die den Vizekönig absetzte und formal im Namen König Ferdinands VII. regierte. General Manuel Belgrano (* 1770, † 1820) vertrieb die Spanier nach mehreren Schlachten (1812/13)

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Vom wirtschaftlichen Aufschwung bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs

Grundlage der wirtschaftlichen Entwicklung nach der Unabhängigkeit waren Landwirtschaft und Handel. 1880 begann eine Phase wirtschaftlicher Hochkonjunktur (bis 1913) mit einschneidenden Veränderungen in der Wirtschafts- und Sozialstruktur, die durch die schon 1850 einsetzenden Masseneinwanderungen aus Europa (v. a. aus Italien und Spanien) vorbereitet worden waren. Die Viehzucht verlor gegenüber dem von den Einwanderern vornehmlich betriebenen Getreideanbau an Bedeutung.

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Peronismus

Unter der Präsidentschaft Edelmiro Farrells (1944–46) gelang es Oberst J. D. Perón als Arbeitsminister, durch eine arbeiterfreundliche Sozialpolitik die ärmsten Schichten der Bevölkerung, die »Descamisados« (die Hemdlosen), zu gewinnen. An der Spitze eines eigens für seine Kandidatur geschaffenen Parteienbündnisses siegte er bei den Präsidentschaftswahlen von 1946. Er schaltete die Opposition aus

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Zwischen Diktatur und Demokratie

Unter dem Druck der peronistischen Bewegung (zahlreiche Streiks und Demonstrationen) gestattete Lanusse 1973 die Rückkehr Peróns. Zum Präsidenten gewählt, gelang es ihm aber nicht, einen Ausgleich zwischen den auseinanderstrebenden sozialen Gruppen herbeizuführen. Nach seinem Tod 1974

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Die neuere Entwicklung

Bei den Wahlen 1983 siegte der Kandidat der UCR, R. Alfonsín. Als Präsident (1983–89) war er bestrebt, den Widerstreit zwischen Peronismus und Militärherrschaft, der seit dem Zweiten Weltkrieg die argentinische Innenpolitik belastete, auf demokratischem Wege aufzulösen. Unter dem Druck einer Wirtschaftskrise und hoher Auslandsschulden bemühte er sich um Sparsamkeit und Ausgleich der Zahlungsbilanz, hatte aber wenig Erfolg. Im Dezember 1985 verurteilte ein Militärgericht zahlreiche Militärs wegen Menschenrechtsverletzungen zu Gefängnisstrafen (u. a. den früheren Präsidenten Videla zu lebenslänglicher Haft, Begnadigung 1990).

Nach Putschversuchen

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Kultur

Die Kultur Argentiniens ist »europäischer« als die der anderen südamerikanischen Staaten, weil die Einwanderer aus Europa ihre Traditionen bewahrten. Dabei dominieren mediterrane Kulturelemente, besonders aus Spanien und Italien. Das kulturelle Leben konzentriert sich in den europäisch wirkenden Großstädten wie Córdoba, Rosario oder Mendoza, vor allem aber in der Metropole Buenos Aires. Sie ist auch die »Hauptstadt« des hier

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Literatur

Vogt, J., Reise Know-How. Argentinien mit Patagonien und Feuerland (Bielefeld 2019)
Garff, J.
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Mitwirkende

  • Christian Adams
Quellenangabe
Brockhaus, Argentinien. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/argentinien