Russische Geschichte, beginnend mit dem Aufstieg des Großfürstentums Moskau, erhielt das Land

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Vorgeschichte

Das zum Teil seit der Altsteinzeit (Paläolithikum) besiedelte Territorium von Russland war in seiner frühgeschichtlichen Periode Wohnsitz und Durchzugs- beziehungsweise Expansionsgebiet zahlreicher Stämme und Völkerschaften (OsteuropaSibirien

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Anfänge der russischen Geschichte

Die altrussische Chronik (Nestorchronik) lässt die Geschichte Russlands mit der Herrschaftsübernahme warägischer Fürsten beginnen (Rus).

Die Ethnogenese der Ostslawen hat sich in einem polyethnischen Milieu und einem von Migrationen und

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Das Kiewer Reich

Das Kiewer Reich war anfangs nur ein loser Verbund einzelner Fürstenherrschaften, die sich um den Kiewer Fürstensitz gruppierten. Der Großfürst hatte als Primus inter Pares bis in die 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts mit Nowgorod als Nebenland eine herausgehobene Position. Er stützte sich auf eine bewaffnete Gefolgschaft (Druschina) meist skandinavischer Herkunft und lebte von Kriegs-

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Die Zeit der Teilfürstentümer (1169–1240)

Der Fürstentag zu Ljubetsch 1097 hatte erstmals die Souveränität der Fürsten in ihrem jeweiligen »Vatererbe« (Wottschina) bestätigt. Im 12. Jahrhundert bildeten sich eigenständige Machtzentren in den Randzonen heraus: im Nordwesten

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Die Mongolenherrschaft (1238/40–1480)

Das politisch zerstückelte Kiewer Reich war dem Ansturm der aus dem Osten vordringenden Mongolen/Tataren nicht mehr gewachsen. Nach der Niederlage der Polowzer und Russen an der Kalka (1223) unterwarf Batu Khan, ein Enkel Dschingis Khans, 1237–40 die russischen Fürstentümer (1238 Niederlage und Tod des Großfürsten von Wladimir, Juri Wsewolodowitsch); nur Nowgorod blieb verschont, musste aber Tributzahlungen leisten. Batu Khan errichtete die Herrschaft

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Das Moskauer Reich (1480–1712)

Nach Überwindung der dynastischen Krise von 1425 bis 1453, die mit äußerster Grausamkeit unter den Söhnen und Enkeln Dmitri Donskojs ausgetragen wurde, brachte der wohl bedeutendste Herrscher auf dem Moskauer Thron, Iwan III, der Große (1462–1505), das Moskauer Einigungswerk mit der Einverleibung von Jaroslawl (1463), Rostow (1474), Nowgorod (1478) und Twer (1485) weitgehend zum Abschluss.

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Iwan III., der Große (1440-1505). Großfürst von Moskau, vollendete faktisch die Einigung und Russlands und heiratete Zoë (Sophia), die Nichte des letzten byzantinischen Kaisers.

An

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Die Petersburger Periode (1703/12–1917)

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Die Herrschaft Peters des Großen

Eine starke Verdichtung des europäischen Interessengeflechts brachte der von Peter I., dem Großen (1682/96–1725), entfesselte Große Nordische Krieg (1700–21), der Schweden endgültig als Vormacht in der Ostsee ablöste und Russland den Weg nach Europa ebnete. Peter eroberte 1710 Riga und Reval und gewann durch Verträge mit den Ständevertretungen (bestätigt im Frieden von Nystad 1721) einen bedeutenden Teil der Ostseeküste (Livland, Estland, Ingermanland, Karelische Landenge mit

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Russland unter Katharina II. und Paul I.

Die europäische Hegemonialstellung der östlichen Kaisermacht, die ihr im Frieden von Teschen (1779) ein Mitspracherecht in den deutschen Angelegenheiten garantierte, wurde endgültig unter Katharina II. (1762–96) begründet. Sie erreichte in den Türkenkriegen

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Das Russische Reich im 19. Jahrhundert – von Alexander I. zu Nikolaus II.

Pauls durch eine Palastrevolution an die Macht gelangter Sohn Alexander I. (1801–25) sicherte Russland

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Außenpolitik und restaurative Ordnung nach dem Sieg über Napoleon

Seit dem Wiener Kongress (1815) wurde Alexander I. als Initiator der Heiligen Allianz mit Fürst Metternich zum Wahrer der monarchischen Ordnung in Europa und unterstützte seit 1820 die antiliberale und antirevolutionäre Interventionspolitik.

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Reformpolitik und Expansion nach Osten

Alexander II. (1855–81) leitete in der »neuen Ära« eine folgenreiche Reformpolitik ein. Auf die endlich vollzogene Bauernbefreiung (Aufhebung der Leibeigenschaft der gutsherrlichen Bauern, 1861) folgten 1863 eine begrenzte Universitätsautonomie (1884 wieder durch strenge Staatsaufsicht ersetzt), die Einrichtung gewählter ländlicher Selbstverwaltungseinheiten (Semstwo, 1864), die Modernisierung des Justizwesens (1864), die Lockerung der Zensur (1865), die Reform der städtischen Selbstverwaltung auf der Grundlage des Dreiklassenwahlrechts (1870) und eine Heeresreform mit der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht (1874). In der Außenpolitik setzte Russland die Expansion nach

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Innere Konflikte, revolutionäre Bewegung und Sturz der Zarenherrschaft

Der Zarismus scheiterte an den ungelösten inneren Konflikten. Seit etwa 1890 wurde Russland infolge des Eisenbahnbaus, der Schutzzollpolitik des Finanzministers S. J. Witte und steigender Auslandsanleihen von einer beschleunigten Industrialisierung erfasst, ohne allerdings seinen agrarischen Charakter zu verlieren (bis 1917 etwa 80 % Agrarbevölkerung). Die negativen sozialen Begleiterscheinungen ließen sich auch durch Arbeiterschutzgesetze (seit 1882) und durch die Einrichtung einer Fabrikinspektion nicht verhindern. Die Industriearbeiterschaft, die sich nur allmählich aus den vielfachen Bindungen an das Dorf lösen konnte, konzentrierte sich vornehmlich in

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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik

Am 10. 7. 1918 wurde die erste Verfassung der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik (RSFSR) angenommen; 1918–20/21 musste sich Sowjetrussland eines von den weißgardistischen Armeen ausgelösten Bürgerkriegs und einer Intervention der Ententemächte sowie Deutschlands und Polens erwehren. Mit dem bolschewistischen Sieg wurden auch verschiedene Gebiete des ehemaligen russischen Imperiums, die sich bereits für unabhängig proklamiert hatten, von sowjetrussischen Truppen besetzt (Kaukasien, die Ukraine und Weißrussland). Die RSFSR war führendes Gründungsmitglied der am 30. 12. 1922 zusammen mit der Ukraine, Weißrussland und

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Russische Föderation

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Die Jelzin-Ära (1990–99)

Am 12. 6. 1990 erklärte Russland seine Souveränität. Im Juni 1991 wurde Jelzin zum russischen Staatspräsidenten gewählt. Im August 1991

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Föderationsverfassung und Tschetschenienkonflikt

Am 31. 3. 1992 wurde der neue Föderationsvertrag unterzeichnet, der die Beziehungen zwischen der Moskauer Regierung und den autonomen Gebieten und Republiken der Russischen Föderation regelte. Tatarstan und die Republik der Tschetschenen und Inguschen traten

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Machtkampf zwischen Präsident und Parlament

Vor dem Hintergrund der sich rapide verschlechternden Wirtschaftslage stieß der von Jelzin radikal betriebene Reformkurs seit 1992 zunehmend auf den Widerstand altkommunistischer und nationalistischer Kräfte, die im Obersten Sowjet und dem Kongress der Volksdeputierten über die Mehrheit verfügten. Ein Teil von ihnen formierte sich im Oktober 1992 in der offen gegen Jelzin auftretenden »Front der Nationalen Rettung«, die dieser daraufhin verbot (im Februar 1993 durch das Verfassungsgericht aufgehoben). Diese politische Auseinandersetzung

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Die innenpolitische Krise der 1990er-Jahre

Die gesellschaftliche Situation Russlands spitzte sich ständig weiter zu. Neben einer beträchtlichen Schattenwirtschaft nahmen auch Korruption, hohe (v. a. organisierte) Kriminalität sowie soziale Deklassierung und Verarmung breiter Bevölkerungsschichten ein bedrohliches Ausmaß an. Lohnzahlungsrückstände der Regierung führten in den 1990er-Jahren immer wieder zu landesweiten Streiks und Protesten (z. B. Blockade wichtiger Eisenbahnlinien) und diese wiederum zu einer Verschärfung der ohnehin angespannten Wirtschaftslage. Angesichts der zunehmenden Finanznot der Regierung verschlechterte sich auch (v. a.

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Außen- und Sicherheitspolitik unter Jelzin

Außenpolitisch trat Russland mit dem Anspruch einer Ordnungsmacht im »nahen Ausland« auf und ließ auch großmachtpolitische Ambitionen (in Anlehnung an die frühere Weltmachtrolle der UdSSR) erkennen. Von den Mitgliedern der GUS wurde Russland im Dezember 1991 der Sitz der früheren Sowjetunion in der UNO und in deren Sicherheitsrat zugesprochen. Der Versuch Russlands, sich in der GUS als Führungskraft zu etablieren, stieß besonders auf den Widerstand der Ukraine, mit der es zu einem Streit um die Schwarzmeerflotte sowie um die Krim

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Der zweite Tschetschenienkrieg

Der Konflikt mit Tschetschenien brach wieder auf, als tschetschenische muslimische Rebellen im Sommer 1999 in Dagestan einen islamischen Staat ausriefen

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Russland unter Präsident Putin

Nach dem überraschenden Rücktritt Jelzins am 31. 12. 1999 übernahm Putin auch

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Innere Konsolidierung nach dem Machtwechsel

Als innen- und wirtschaftspolitischer Hoffnungsträger, nicht zuletzt wegen seines (von einem Großteil der russischen Bevölkerung

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»Gelenkte Demokratie« und partielle Resowjetisierung

Mit dem Ziel, eine »Partei der Macht« zu sein, wandelte sich Ende Mai 2000 die Putin unterstützende und durch die Aufnahme weiterer kleinerer Organisationen gestärkte politische Bewegung »Einheit« offiziell in eine Partei um. Angesichts des langen und opferreichen zweiten Tschetschenienkrieges (von offiziellen russischen Stellen nur als »Antiterroraktion« bezeichnet), aber auch aufgrund der unsensiblen

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Tschetschenienkonflikt und verstärkte Rezentralisierung der Macht

Im Zeichen des ungelösten Tschetschenienkonflikts wurde die Hauptstadt Moskau wiederholt von schweren Terroranschlägen erschüttert. Den bewaffneten Überfall tschetschenischer Rebellen auf ein Musicaltheater und die Geiselnahme (23.–26. 10. 2002) von über 800 Menschen beendeten russische Spezialeinheiten gewaltsam (nach russischen Angaben Tod von etwa 50 Geiselnehmern und 120 Geiseln, wobei Letztere fast alle Opfer eines bei der Erstürmung des Theaters eingesetzten Gases waren). Anschließend erhöhte Russland seinen militärischen Druck auf die Guerillakämpfer in Tschetschenien (Einleitung neuer »Säuberungsaktionen«); zudem kündigte die Regierung angesichts einer

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Außen- und Sicherheitspolitik 2000-08

Bedeutsam war die Ratifizierung des START-II-Vertrages durch Russland (Billigung durch Staatsduma und Föderationsrat im April 2000). Im Oktober 2000 vereinbarte Russland mit Indien eine »strategische Partnerschaft« einschließlich eines Ausbaus der militärisch-technischen Zusammenarbeit (Rüstungsverträge), auch mit Iran wurde im März 2001 ein neues Kooperationsabkommen (insbesondere für den Rüstungssektor) geschlossen. Die Volksrepublik China und Russland unterzeichneten im Juli 2001 einen Vertrag über gutnachbarliche Beziehungen, Freundschaft und Zusammenarbeit mit einer Laufzeit von 20 Jahren. Die von Russland sofort nach den Terroranschlägen in den

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Russland unter dem »Tandem« Putin/Medwedjew

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Innenpolitik

Im November 2008 wurden von der Staatsduma zwei wichtige Verfassungsänderungen beschlossen: Die Amtszeit des Präsidenten wurde von 4 auf 6 Jahre erhöht und die Legislaturperiode der Staatsduma von 4 auf 5 Jahre verlängert. Um die Auswirkungen der internationalen Finanzmarktkrise einzudämmen, stellte die russische Regierung im Herbst 2008 Banken zur Stärkung der Eigenkapitalbasis Kredite mit einer Laufzeit von mindestens 5 Jahren in Höhe von umgerechnet 27 Mrd. Euro bereit. Die mit Medwedjew verknüpften Hoffnungen auf eine Lockerung des autoritär-zentralistischen Kurses bzw. eine

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Außen- und Sicherheitspolitik nach 2008

Im August 2008 veranlasste die georgische Militäroffensive gegen Südossetien Russland, militärisch in der Konfliktregion im Südkaukasus zu intervenieren. Dabei rückten russische Truppen auch zeitweise auf zentralgeorgisches Gebiet vor, was vor allem von den USA und osteuropäischen Ländern scharf kritisiert wurde. Vermittlungsbemühungen führten dazu, dass Russland und Georgien trotz nach wie vor bestehender grundlegender Differenzen einem EU-Friedensplan zustimmten, der einen Abzug russischer Truppen vorsah. Am 26. 8. 2008 erkannte die russische Regierung die Unabhängigkeit der beiden von Georgien abtrünnigen Provinzen Abchasien und

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Quellenangabe
Brockhaus, Russische Geschichte. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/russische-geschichte