Britische Geschichte, seit der Steinzeit Teil der Geschichte der Britischen Inseln

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Eroberung und Abwehr: England bis 1066

Nach dem Abzug fast aller römischen Truppen zu Beginn des 5. Jahrhunderts ging die Macht auf lokale Herrscher über, von denen einige die bereits seit dem 4. Jahrhundert praktizierte Anwerbung bisher auf dem Festland ansässiger germanischer Stammeseinheiten – sei es als Söldner, sei es als Arbeitskräfte – fortsetzten. Einigen dieser Verbände, die sich v. a. aus Angehörigen der nordwestgermanischen Stämme der Angeln, Sachsen und Jüten (Angelsachsen) zusammensetzten, gelang es gegen Mitte des 5. Jahrhunderts, die britische Oberhoheit abzustreifen und, unterstützt durch vom Kontinent nachströmende Zuwanderer, eigene

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England im Hochmittelalter (bis 1300)

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Feudalismus

Während die ältere Forschung noch davon ausging, dass die normannische Eroberung zu einem geradezu revolutionären Bruch mit der Vergangenheit geführt habe, verweist man heute neben den Neuerungen auch auf bemerkenswerte Anzeichen von Kontinuität. So versprach Wilhelm I. bereits bei seiner Krönung, das Herkommen und die Gesetze seines Vorgängers zu achten. Als Neuerung wurde allerdings das kontinentale Lehnswesen eingeführt, das das Verhältnis zwischen dem König und der adligen Oberschicht unter Einschluss

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Angevinisches Reich und Magna Charta

Nachdem die normannische Dynastie 1135 mit dem Tod Heinrichs I. im Mannesstamm erloschen war, fiel nach einer Zeit bürgerkriegsähnlicher Wirren – hervorgerufen durch die fast zwei Jahrzehnte andauernden Thronkämpfe zwischen Heinrichs Neffen, König Stephan von Blois, und Heinrichs Tochter Mathilde sowie deren Sohn Heinrich Plantagenet – die Krone schließlich an Letzteren, der als König Heinrich II. 1154–89 herrschte. Aus dem Erbe seines Vaters, Geoffrey von Anjou, und der Mitgift seiner Gattin, der Herzogin Eleonore von Aquitanien, verfügte Heinrich über den gesamten

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Krisen und Konflikte des Spätmittelalters (bis 1485)

Die mittelalterliche Geschichte Englands wurde seit dem 14. Jahrhundert durch schwere Krisenerscheinungen geprägt. Missernten in den Jahren 1315/16 lösten eine landesweite Hungersnot aus, wobei Viehseuchen die Krise noch verschärften. Dazu brach 1348–50 auch über England die abendländische Pestkatastrophe (»Schwarzer Tod«) herein, die zu einem Bevölkerungsrückgang von etwa 30 % führte und zusammen mit weiteren Pestwellen ab 1361 für eine stetige Bevölkerungsabnahme sorgte, die bis zum Ende des 15. Jahrhunderts anhielt. Die damit verbundene Verknappung der menschlichen Arbeitskraft löste bei steigenden Löhnen und fallenden

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Frühe Neuzeit

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Die Tudors (1485 bis 1558)

Heinrich VII. verteidigte sein Königtum erfolgreich gegen alle, die als Rivalen infrage kamen (neben seiner Gemahlin Elisabeth nur noch Eduard, Graf von Warwick, der im Tower eingekerkerte und später hingerichtete Enkel Eduards IV.) oder mit falschem Anspruch als solche auftraten (Lambert Simnel und Perkin Warbeck), und sicherte es rechtlich durch ein Parlamentsgesetz (7. 11. 1485). Wenn auch die Errichtung einer direkten englischen Herrschaft über Irland vorerst noch scheiterte, so festigte er doch 1494 durch ein Gesetz seines Statthalters (Poynings' Law) die

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Die Zeit Elisabeths I.

Marias Tod machte den Weg frei für Anna Boleyns Tochter, Elisabeth I. (1558–1603), die in der Kirchenpolitik auf den Mittelkurs zurücklenkte. Die Uniformitätsakte (1559) stellte das Staatskirchentum ihres Vaters wieder her. Dadurch ergab sich eine Frontstellung nicht nur gegen die Katholiken, sondern auch gegen Spanien und Schottland, wo seit 1561 die durch ihre erste Ehe mit Frankreich verbundene, katholisch gebliebene Königin Maria II. Stuart regierte. Als diese 1568 aus

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Die ersten Stuarts und das Protektorat Oliver Cromwells

Jakob I. (1603–25), Urgroßneffe Heinrichs VIII., hatte eine hohe Auffassung vom Gottesgnadentum der Könige, bemühte sich aber zunächst, Konflikte mit dem Parlament zu vermeiden. Durch die Pulververschwörung sah er sich 1605 zu scharfem Vorgehen gegen die Katholiken gezwungen. Sein Plan, England und Schottland auch staatsrechtlich zu vereinigen, erwies sich als verfrüht. Zu Differenzen mit dem Parlament kam es v. a. aufgrund der wachsenden Finanznot des Königs, zum Teil ein politisches Erbe, das aus den Zeiten Heinrichs VIII. und Elisabeths stammte. Die

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Die Restauration der Stuarts und die Glorreiche Revolution (1658 bis 1714)

Cromwells Herrschaft beruhte nur auf seiner Persönlichkeit und brach nach seinem Tod (3. 9. 1658) zusammen. Sein Sohn Richard Cromwell, der ihm im Amt des »Lord Protectors« nachfolgte (3. 9. 1658–25. 5. 1659), wie auch das Parlament erwiesen sich als unfähig, die Lage zu meistern. Die Kosten für die Armee und die Kriegsführung hatten die Staatsfinanzen ruiniert, und als auch das Heer in rivalisierende Fraktionen zerfiel, war die Restauration der Monarchie nicht mehr aufzuhalten. Das wieder einberufene »Lange Parlament« rief den Sohn des

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Aufstieg zur Weltmacht (1714 bis 1815)

Der Regierungsantritt des Kurfürsten Georg Ludwig von Hannover als König Georg I. (1714–27), der die (bis 1837 dauernde) Personalunion mit diesem zum Verband des Deutschen Reiches gehörenden Land begründete, vollzog sich ohne Schwierigkeiten, doch trat der König hinter den leitenden Ministern und dem Parlament zurück. Die verfassungsrechtliche Stellung des Königs blieb jedoch auch unter den Herrschern aus dem Haus Hannover gewahrt. Die Minister bedurften zu ihrer Amtsführung – außer der Zustimmung des Parlaments – v. a. des Vertrauens des Königs, der sie in

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Industrielle Revolution

Die britischen Erfolge in Außenpolitik und Außenhandel waren wichtige Voraussetzungen für den Durchbruch der industriellen Revolution, die im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts von Großbritannien ausging. Als Vorreiter der Industrialisierung erlangte Großbritannien eine Führungsposition in Weltwirtschaft und Weltpolitik. Die industriewirtschaftliche Entwicklung baute auf vorindustriellem Wachstum auf. Es war am Handelsvolumen ablesbar, aber auch an der Landwirtschaft, in der Großbritannien international führend wurde und in der es im 18. Jahrhundert infolge weiterer Privatisierung von Ackerland und neuer Anbau- und

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19. Jahrhundert

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Gleichgewicht der Kräfte und Reformen

Die Außenpolitik bis zum Ersten Weltkrieg war bestimmt durch Friedenswahrung nach außen, mit der Großbritannien als saturierte Macht den Kostenfaktor Krieg vermeiden wollte (zumindest in Europa, denn in Übersee kam es zu über 200 allerdings meist begrenzten militärischen Einsätzen), und durch eine Politik der Reformen, mit der der innere Friede im Zeitalter der Öffnung des politischen Systems für breitere Bevölkerungsschichten erreicht werden sollte. In Europa stand die von den Außenministern Viscount Castlereagh (1812–22), G. Canning (1822–27) geleitete britische Außenpolitik unter dem Vorzeichen

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Zeitalter des Imperialismus

Die wirtschaftliche Entwicklung Großbritanniens zeichnete sich im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts durch nachlassende Konkurrenzfähigkeit aus. Damit wurden die Grundlagen britischer Macht langsam ausgehöhlt, wenn auch Großbritannien noch seine Position als führende ökonomische Weltmacht bis ins letzte Viertel des Jahrhunderts weitgehend behaupten konnte, denn die britische Wirtschaft expandierte weiterhin: Die Einfuhr stieg 1854–72 von 133 Mio. £ auf 297 Mio. £, die Ausfuhr von 97 Mio. £ auf 256 Mio. £. Haupteinfuhrgüter waren Rohbaumwolle aus den USA und Weizen. Die Landwirtschaft ging überwiegend zur Veredelungswirtschaft

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20. Jahrhundert bis Gegenwart

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Großbritannien im Ersten Weltkrieg (1914 bis 1918)

Der Eintritt in den Ersten Weltkrieg erfolgte aufgrund der im Kabinett nicht unumstrittenen Politik Außenminister E. Greys, der zwar einen Krieg lieber vermeiden, im Konfliktfall aber die Stellung Frankreichs als Großmacht verteidigt sehen wollte. In diesem Sinn machte er 1912 Frankreich gegenüber weitgehende Zusagen. Ebenfalls 1912 scheiterte die Mission Haldanes in Berlin, der sich um eine Begrenzung des maritimen Wettrüstens bemühte. Großbritannien konnte dem Ansinnen Deutschlands, das auf Zusicherung der britischen Neutralität bestand, nicht zustimmen. Im außereuropäischen Bereich (Bagdadbahn, portugiesische Kolonien)

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Zwischenkriegszeit (1919 bis 1939)

Zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg verschärften sich für Großbritannien und Nordirland die bereits in der zweiten Hälfte des Viktorianischen Zeitalters aufgetretenen Probleme: Angesichts des erheblichen Modernisierungsdefizits in den alten Industrien (Kohle, Stahl, Eisen, Textilien, Schiffbau) und dauernder Arbeitslosigkeit nahm das britische Wirtschaftsimperium an Macht ab. Als charakteristisch für Großbritannien erwies sich, dass Modernisierung und Ausbau der Wirtschaft bei gleichzeitigen sozialen Reformen in Abhängigkeit von der Wahrung des Friedens standen. Denn das Land war nicht fähig, die Kosten für

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Großbritannien im Zweiten Weltkrieg (1939 bis 1945)

Mit dem Angriff auf Polen am 1. 9. 1939 löste das nationalsozialistische Deutschland den Zweiten Weltkrieg aus. Bestimmt von seiner Garantieerklärung gegenüber dem polnischen Staat, erklärte Großbritannien und Nordirland am 3. 9. 1939 Deutschland den Krieg. Hitler, der bis zuletzt nicht mit einem britischen Eingreifen gerechnet hatte, wurde von der Kriegserklärung überrascht. Ein wesentliches Resultat der beharrlichen Friedenspolitik der Regierung Chamberlain war die Geschlossenheit, mit der die britische Nation und die Staaten des Commonwealth in den Krieg eintraten.

A. N. Chamberlain blieb zunächst

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Machtwechsel und Entkolonialisierung

Innenpolitische Entwicklung: Nach der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands (in Kraft seit dem 9. 5. 1945) traten die Kabinettsmitglieder, die nicht der Konservativen Partei angehörten, zurück. Bei den Unterhauswahlen vom Juli 1945 errang die Labour Party mit 393 Sitzen (gegenüber 189 für die Konservativen) einen äußerst hohen Wahlsieg. Als Premierminister (1945–51) berief nun Attlee bedeutende Vertreter der britischen Arbeiterbewegung und Mitglieder des britischen Kriegskabinetts in seine Regierung, so H. S. Morrison (Präsident des Geheimen Kronrates), H. Dalton (Finanzen), S. Cripps (Handel) und E. Bevin (Äußeres). Die finanzpolitische

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Abschied von der Weltpolitik und Hinwendung nach Europa

Im Januar 1957 übernahm H. Macmillan die Führung der Regierung. Im Zeichen einer steigenden Prosperität konnte er 1959 die Konservative Partei zu einem deutlichen Wahlsieg führen (365 Abgeordnete der Konservativen, 258 der Labour Party). Trotz wirtschaftlicher Aufwärtsentwicklung sah er sich einer wachsenden Inflation und einer steigenden Arbeitslosigkeit gegenüber; die wirtschaftliche Macht der Gewerkschaften suchte er zu begrenzen. Rechtspolitisch schränkte seine Regierung die Todesstrafe ein (1957; 1965 gänzlich abgeschafft). In der Verteidigungskonzeption legte die Regierung Macmillan das Schwergewicht auf die Entwicklung von

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Die Ära Thatcher

Bei den Unterhauswahlen Anfang Mai 1979 errang die seit 1975 von M. Thatcher politisch geführte Konservative Partei einen hohen Wahlsieg; sie erhielt 339, die Labour Party 268 Sitze.

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Margaret Hilda Thatcher

Mit einem strikten Sparprogramm (besonders Abbau des Wohlfahrtsstaates), begleitet u. a. von einer Änderung des Steuersystems, versuchte die Regierung Thatcher, die Rezession der Wirtschaft zu überwinden, nahm dabei aber steigende Arbeitslosigkeit in Kauf; sie brach mit der bisher geübten Interventions- und Subventionspolitik zugunsten einer rigorosen Beschränkung der Staatsausgaben und

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Reformen und Standortbestimmung: von Blair bis Sunak

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Toni Blair. Er war von 1994–2007 Vorsitzender der Labour-Partei sowie 1997–2007 Premierminister des Vereinigten Königreichs.

Bei den Wahlen zum Unterhaus am 1.5.1997 errang die Labour Party einen überwältigenden Sieg über die Konservativen, deren achtzehnjährige Regierungszeit (seit 1979) damit beendet wurde. Die Labour Party, die 419 Abgeordnetensitze erhielt (die Konservative Partei lediglich 165) und die das bisher beste Wahlergebnis ihrer Geschichte erreichte, stellte mit ihrem Vorsitzenden T. Blair den neuen Premierminister.

Innenpolitik: Im September 1997 fanden in Schottland und Wales

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Quellenangabe
Brockhaus, Britische Geschichte. http://brockhaus.at/ecs/enzy/article/britische-geschichte